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WIRTSCHAFT/1693: Stiglitz liest Merkel die Leviten


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 22. August 2014

Michael Schlecht: Stiglitz liest Merkel die Leviten



"Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz liest der Kanzlerin die Leviten ob ihrer verfehlten Politik in Europa. Höhere Löhne und massive sozial-ökologische Zukunftsprogramme sind die Lösung, nicht das Festhalten an den unsinnigen Kürzungsprogrammen. Die von Merkel durchgesetzte Zerrüttung der Wirtschaft in der Eurozone, vor allem in den südeuropäischen Krisenländern, schlägt mittlerweile auf Deutschland zurück. Merkel sollte sich Stiglitz' Warnungen zu Herzen nehmen", sagt Michael Schlecht, wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Äußerungen des Wirtschaftsnobelpreisträgers Joseph Stiglitz. Er erklärte auf dem gegenwärtigen Treffen der Nobelpreisträger in Lindau, dass die Eurozone bei der derzeitigen Politik vor einer jahrelangen Depression steht, die selbst die verlorenen Dekaden Japans in den Schatten stellen wird. Michael Schlecht weiter:

"Auf europäischer Ebene müssen die wirtschaftlich unsinnigen und sozial katastrophalen Kürzungsprogramme sofort gestoppt werden. Ein massives europaweites Zukunftsprogramm muss aufgelegt werden. Vor allem aber muss die Binnennachfrage in Deutschland massiv angekurbelt werden. Nur so kann die Verschuldung des Euroauslandes abgebaut und die Wirtschaft in der Eurozone wieder angekurbelt werden.

Dazu sind mehrjährige Lohnsteigerungen in Deutschland von jeweils vier bis fünf Prozent nötig, die durch eine Stärkung der gewerkschaftlichen Durchsetzungsmacht und der Tarifautonomie erreicht werden können. Dies erfordert ein konsequentes Verbot von Leiharbeit und sachgrundlosen Befristungen, die konsequente Verhinderung des Missbrauchs von Werkverträgen sowie die Abschaffung des Zwangssystems Hartz IV. Zusätzlich müssen die Gewerkschaften bestimmen können, dass Tarifverträge in den jeweiligen Branchen für alle Unternehmer gelten. Denn fast 50 Prozent der Beschäftigten arbeiten nicht mehr unter dem Schutz von Tarifverträgen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 22. August 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. August 2014