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WIRTSCHAFT/1768: Nach Rana Plaza in Bangladesch - Textilbündnis ist pure Augenwischerei


Presseerklärung - DIE LINKE. im Bundestag vom 23. April 2015

Caren Lay, Niema Movassat: Nach Rana Plaza: Textilbündnis ist pure Augenwischerei


"Die Opfer von Rana Plaza haben bis heute keine angemessenen Entschädigungen erhalten. Die meisten Unternehmen sorgen sich weiterhin mehr um ihr Image, als um die Menschenrechte. Minister Müllers Textilbündnis ist ganz in diesem Sinne auch eher eine PR-Maßnahme, als konkrete Hilfe zur Verbesserung der Lebensumstände der Näherinnen und Näher", erklärt Niema Movassat, Obmann der Fraktion DIE LINKE im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zum zweiten Jahrestag des Einsturzes des Rana-Plaza-Gebäudes in Bangladesch. Movassat weiter:

"Minister Müller hat sich schlicht auf einen Kuhhandel mit den Unternehmerverbänden eingelassen: Diese rufen ihre Mitglieder zwar jetzt zum Beitritt auf, dafür sind die aufgelisteten Ökostandards nicht mehr verbindlich. Darüber hinaus hat die Wirtschaftslobby durchsetzen können, dass die eigentlichen Ziele des Bündnisses sowie die entsprechenden Zeitpläne erst später verhandelt werden. Spätestens nach der jetzigen Weichspülung ist klar, dass das Textilbündnis pure Augenwischerei ist.

Caren Lay, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, abschließend: Die Vergangenheit hat leider gezeigt, dass nur gesetzliche Regelungen die deutschen Textilunternehmen dazu bringen werden, ihrer Verantwortung vor Ort tatsächlich gerecht zu werden. Die Bundesregierung muss dies endlich umsetzen, anstatt Maßnahmen zu ergreifen, die zwar gut für das eigene Image und das der Wirtschaft sind, aber konkret nichts bewirken. Wir brauchen endlich auch in Deutschland ein Unternehmensstrafrecht, das Unternehmen dafür haftbar macht, wenn sie im Ausland unter sklavenartigen Bedingungen produzieren lassen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 23. April 2015
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2015

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