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KOMMUNALES/028: Novemberrevolution in Hamburg-Eimsbüttel - Ein Platz für einen Hamburger Revolutionär (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Bezirksversammlung Hamburg-Eimsbüttel
Pressemitteilung vom 27. Februar 2019

Antrag der Linksfraktion - Novemberrevolution in Hamburg-Eimsbüttel:

Ein Platz für einen Hamburger Revolutionär!


Vor 100 Jahren fand im Deutschen Reich die Novemberrevolution statt.

In Folge des sinnlosen und verlorenen 1. Weltkrieges, meuterten auch in Eimsbüttel im November 1918 die Soldaten und legten die Waffen nieder. Sie gründeten einen Arbeiter- und Soldatenrat, kämpften gegen die nationalgesinnten-kaisertreuen Soldaten und trugen damit zur Beendigung der Monarchie bei. Die Errichtung der Weimarer Republik mit Einführung wichtiger demokratischer Rechte, wie die des Allgemeinen Wahlrechts und der Gleichberechtigung der Frauen, waren die Folge.

Einer der anführenden Soldaten war Friedrich (Fiete) Peter. Er trat 1912 der SPD bei und wurde 1913 (als Minderjähriger) zum Bezirksdelegierten gewählt. Im Jahre 1916 wurde Peter, der wegen seiner Arbeit auf einer Werft mehrmals zwischen Front und Werft wechseln musste, Mitglied eines sozialdemokratisch orientierten Jugendvereins. Peter desertierte und ging in Hamburg in den Untergrund. Im September 1918 wurde er festgenommen und ins Untersuchungsgefängnis gesteckt. Dort wurde er am 6. November 1918 von revolutionären Soldaten befreit und schloss sich ihnen an.

Beim darauffolgenden Versuch, die Soldaten der damaligen kaiserlichen Militärkaserne in der Bundesstraße zur Kapitulation zu bewegen, wurde Peter vom gezielten Schuss eines Offiziers getötet. Fiete Peter war das erste Opfer der Revolution in Hamburg. An seiner Beerdigung nahmen ca. 20.000 Menschen teil.

Aus diesem Grund sollte der zeitgeschichtlich wichtigen Person, Fiete Peter, in unmittelbarer Nachbarschaft des Geschehens, eine Ehrung zur Erinnerung gewidmet werden.

Dazu erklärt Peter Gutzeit, Sprecher der Linksfraktion im Kerngebietsausschuß (KGA):

"Es ist schon bezeichnend, dass DIE LINKE an die sozialdemokratischen Opfer der Novemberrevolution erinnern muss. Waren doch die Taten der Revolutionäre zukunftsbestimmend: Demokratie, Wahlrecht, Frauenrecht und vieles mehr, sind heute noch Bestandteil unseres Grundgesetzes. Die rebellierenden Soldaten waren dafür damals die Wegbereiter. Den Opfern sollte ein würdiger Ort des Gedenkens gegeben werden. Der Platz vor dem Geomatikum mit seinen vielen Studierenden bietet sich als ein angemessener Ort an.

Wir haben deshalb für die morgige Sitzung der Bezirksversammlung Eimsbüttel einen entsprechenden Antrag eingebracht."

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Quelle:
Fraktion Die LINKE. in der Bezirksversammlung Eimsbüttel
Pressemitteilung vom 27. Februar 2019
Kieler Straße 689, 22527 Hamburg
Telefon: 040/30 22 71 77, Fax: 040/30 22 71 78
E-Mail: buero@linksfraktion-eimsbuettel.de
Internet: http://www.die-linke-eimsbuettel.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2019

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