Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → FDP


INNEN/4562: Wir haben eine Wahl verloren, aber nicht unsere Haltung


fdk - freie demokratische korrespondenz - 4. September 2016

LINDNER: Wir haben eine Wahl verloren, aber nicht unsere Haltung


Berlin. Zum Ausgang der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern erklärte der FDP-Bundesvorsitzende CHRISTIAN LINDNER vor Journalisten:

"Die FDP hat heute Abend eine Wahl verloren. Wir haben mit großem Engagement im Nordosten gekämpft, damit eine liberale Stimme im Landtag vertreten ist. Wir haben unsere Ziele nicht erreicht. Wir wussten, dass Mecklenburg-Vorpommern seit 1990 für uns ein schwieriges Pflaster ist. Leider haben wir noch nicht so an Organisationsstärke gewinnen können, um das Blatt für uns zu wenden.

Wir haben eine Wahl verloren, aber wir haben in einer schwierigen Situation nicht unsere Haltung verloren. Unsere Freundinnen und Freunde in Mecklenburg-Vorpommern haben in der aufgeheizten Stimmung nicht auf die populistische Karte gesetzt. Die FDP war ein klarer Kontrast zu den Regierungen in Berlin und Schwerin, in der Wirtschafts- und in der Flüchtlingspolitik. Aber die FDP war zugleich auch der klarste Kontrast zu den Rechtspopulisten. Wir waren und sind die Stimme eines an Weltoffenheit, an Liberalität und an Rechtsstaatlichkeit interessierten Bürgertums. Deshalb sind wir trotz dieses schwachen Abschneidens stolz auf die Charakterstärke und Haltung unserer Spitzenkandidatin Cécile Bonnet-Weidhofer.

Wir danken ihr für ihren großartigen Einsatz als Ehrenamtlerin und als Quereinsteigerin. Sie hat all das verkörpern, was wir Mecklenburg-Vorpommern weiter wünschen: Gründergeist, Wagemut und Weltoffenheit. Wir danken unseren Mitgliedern, die ebenfalls im Ehrenamt gekämpft haben, und vor allen Dingen den Wählerinnen und Wählern, die uns in dieser schwierigen Lage in Mecklenburg-Vorpommern die Treue gehalten haben und uns den Rücken stärken wollten.

Das AfD-Ergebnis kann niemanden kaltlassen. Wenn eine Partei 20 Prozent Unterstützung erreicht, die nicht davor zurückschreckt, Ressentiments salonfähig zu machen und mit plumpen Parolen auf Stimmenfang zu gehen, dann ist das eine Aufgabe für alle demokratischen Parteien. Die Bundesregierung hat in den vergangenen Monaten und dann noch einmal in den vergangenen 14 Tagen und in den vergangenen 48 Stunden aber auch wirklich alles unternommen, um Menschen in die Arme dieser rechtspopulistischen Protestpartei zu treiben. Deshalb erwarten wir von der Bundesregierung, dass sie wieder zur Vernunft kommt. Das aktionistische, panische und orientierungslose Agieren der Regierung muss nach diesem Wahlergebnis im Nordosten endlich zu einem Ende kommen."

*

Quelle:
fdk - freie demokratische korrespondenz
Pressedienst der Freien Demokratischen Partei
Herausgeber: FDP-Bundespartei, Pressestelle
Reinhardtstr. 14, 10117 Berlin
Tel: 030/28 49 58 43, Fax: 030/28 49 58 42
E-Mail: presse@fdp.de
Internet: www.fdp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. September 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang