Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → FDP

RECHT/719: Mit Bildung gegen den Einsatz von Kindersoldaten


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 10.02.2012

KOBER: Mit Bildung gegen den Einsatz von Kindersoldaten


BERLIN. Zum 10. Welttag gegen Kindersoldaten am 12. Februar erklärt der Menschenrechtsexperte der FDP-Bundestagsfraktion Pascal KOBER:

Der Einsatz für eine weltweite Demobilisierung und Reintegration aller Kindersoldaten ist eine zwingende ethische und menschenrechtliche Verpflichtung. Er ist aber auch eine unabdingbare Voraussetzung für eine gelingende Aussöhnung und den Wiederaufbau zahlreicher von Bürgerkriegen zerrissener Länder und Gesellschaften. Denn wer schon als Kind gezwungen war, zu töten, tut sich damit schwer, Konflikte später gewaltfrei auszutragen.

Obwohl ihr Einsatz weltweit geächtet ist, gibt es nach Schätzungen von UNICEF noch immer rund 250.000 Kindersoldaten, die von regulären Truppen und nichtstaatlichen Gruppierungen eingesetzt werden. Größtenteils befinden sich diese Länder in Afrika, beispielsweise Sudan, Somalia und Uganda. Druck, Ängste und Perspektivlosigkeit zwingen dort Kinder an die Waffe und lassen sie schwer traumatisiert zurück.

Die FDP-Bundestagsfraktion begrüßt, dass Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel zahlreiche Maßnahmen zur Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration von Kindersoldaten vor Ort fördert. Vor allem finden solche Projekte in der zentralafrikanischen Region der Großen Seen statt. Kindersoldaten bilden dabei eine eigenständige Zielgruppe deutscher Entwicklungszusammenarbeit. Die Kooperation mit den betroffenen Partnerländern beinhaltet auch gezielte Maßnahmen der Schul- und Berufsausbildung sowie der Beschäftigungsförderung. Denn um diesen Kindern eine langfristige Perspektive zu eröffnen, müssen sie Zugang zu Grundbildung und eine Qualifizierung für den Arbeitsmarkt erhalten.

Dass der Bildungsbereich einen Schwerpunkt deutscher entwicklungspolitischer Arbeit darstellt, ist darum richtig. Des Weiteren begrüßt es die FDP-Bundestagsfraktion, dass Bundesentwicklungsminister Niebel die finanziellen Mittel für Bildung in Afrika verdoppeln will. Denn die Gewährleistung einer Grundbildung für möglichst viele Kinder ist nicht nur die Voraussetzung für Reintegration. Sie stellt auch zugleich die beste Prävention dar, indem sie Kindern neues Selbstbewusstsein, berufliche Alternativen und die Perspektive eines Lebens in Frieden und frei von Armut bietet.


*


Quelle:
Presseservice der Liberalen
FDP-Bundestagsfraktion
Pressestelle
Platz der Republik, 11011 Berlin
Telefon: 030/227 52 378
Fax: 030/227 56 778
E-Mail: pressestelle@fdp-bundestag.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Februar 2012