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BAYERN/2886: Alle Fraktionen für SPD-Antrag zur Luftrettung in Mittelfranken und Schwaben (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 20.06.2012

Vor Verlegung des Rettungshubschraubers Christoph Nürnberg von Nürnberg nach Roth müssen Konsequenzen geprüft werden

Alle Fraktionen für SPD-Antrag zur Luftrettung in Mittelfranken und Schwaben



Die Staatsregierung bleibt in der Frage der unzureichenden Luftrettungssituation im westlichen Mittelfranken und nördlichen Schwaben unter Druck. In seltener Einigkeit votierten am heutigen Mittwochvormittag alle Fraktionen einstimmig im Landtagsausschuss für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit für einen Berichtsantrag der SPD-Fraktion (Drs. 16/12812). Dieser verlangt vom Innenministerium, dass die Konsequenzen einer Standortverlegung des Intensivhubschraubers (ITH) "Christoph Nürnberg" vom Flughafen Nürnberg nach Roth vor einer Entscheidung geprüft werden und dem Landtag darüber berichtet wird. Die kommunalpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion Helga Schmitt-Bussinger begründete den SPD-Antrag damit, es müsse "sichergestellt sein, dass es einerseits tatsächlich zu einer Verbesserung im derzeit unterversorgten Westmittelfranken und Nordschwaben kommt, ohne dass dies gleichzeitig im Großraum Nürnberg und für dortigen Kliniken zu einer schlechteren Luftrettung führt".

Die Fragen der SPD, wie auch die in zwei nachgereichten Berichtsanträgen der Freien Wähler ((Drs. 16/12855) und von CSU/FDP (Drs. 12886) aufgeworfenen, müssten in jedem Fall vor einem möglichen Probebetrieb geklärt werden, nicht erst danach. Denn es gebe die berechtigte Sorge, dass durch die Verlegung des Transporthubschraubers von Nürnberg nach Roth dessen bisherige Aufgaben nicht mehr wie bisher wahrgenommen werden können. Damit wäre die westmittelfränkische Versorgungslücke nicht nur nicht geschlossen, sondern an anderer Stelle eine neue aufgerissen.

Erst am Wochenende hatte der Vorstand des Verbundklinikums Ansbach, Dr. Andreas Göpfert, in der "Rundschau" des Bayerischen Fernsehens die beabsichtigte Verlegung eines Hubschraubers nach Roth als "faulen Kompromiss" bewertet und von einer "lebensbedrohlichen Versorgungslücke" gesprochen. Westmittelfranken bleibe somit weiterhin "eine der wenigen unterversorgten Regionen in Deutschland", weil die Verantwortlichen "in einem der reichsten Länder weltweit - es sich nicht leisten wollen, die Bevölkerung so zu versorgen, wie es im Bundesgebiet üblich ist." Nötig sei die Anschaffung eines eigenen Rettungshubschraubers für die Region - worauf auch die SPD-Abgeordneten drängen. So aber sei zu befürchten, dass es nicht lange dauern werde, bis wieder ein Patient auf die rettende Hilfe warten müsse. Erst vor kurzem war eine Frau aus dem westlichen Mittelfranken verstorben, weil sie nicht rechtzeitig in eine Fachklinik transportiert werden konnte.

BR-Rundschau-Beitrag unter:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/rundschau/Ansbach-mittelfranken-rettungshubschrauber100.html

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Juni 2012