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BAYERN/3944: Eine halbe Million Überstunden in bayerischen Gefängnissen (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 01.03.2014

Eine halbe Million Überstunden in bayerischen Gefängnissen

Fraktionschef Rinderspacher besorgt über krank machenden Stress der Bediensteten



SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher ist tief besorgt über die Arbeitssituation der Bediensteten in den bayerischen Justizvollzugsanstalten: "Im vergangenen Jahr haben die Mitarbeiter fast eine halbe Million Überstunden machen müssen - eine neue traurige Rekordmarke." Gegenüber 2012 ist das ein Anstieg um 15 Prozent, wie das Justizministerium auf eine Anfrage Rinderspachers hin einräumen musste.

"Die Entwicklung ist besorgniserregend. Der uniformierte Dienst ist völlig überlastet. Die Schmerzgrenze ist deutlich überschritten. Zudem sind die Anforderungen höher und das Klientel in den Justizvollzugsanstalten in den vergangenen Jahren auffälliger und schwieriger geworden", beklagt der Münchner Abgeordnete.

Das schlage sich auch im hohen Krankenstand nieder. An den 37 bayerischen Justizvollzugsanstalten von Aichach bis Würzburg fielen 2013 insgesamt 82.542 Krankentage an. Das sind im Schnitt vier Wochen pro Bedienstetem. "Die CSU-Staatsregierung nutzt die hohe Leistungsbereitschaft und das Engagement der Mitarbeiter schamlos aus", kritisiert der SPD-Fraktionschef.

Im Nachtragshaushalt 2014 ist zwar die Einstellung von 100 Anwärterstellen vorgesehen, doch die Ausbildung dieser Leute dauert zwei Jahre - und es müssen erst einmal genug geeignete Bewerber gefunden werden. Hier zeigt sich, dass die Personalplanung im Ministerium völlig versagt hat. Wann und ob die vielen Überstunden jemals abgebaut werden können, ist nicht absehbar", so Rinderspacher.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. März 2014