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BAYERN/4318: Ausbildungsmarktbericht - Arbeitnehmerinteressen stärker berücksichtigen (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 30. Oktober 2014

Ausbildungsmarktbericht: Staatsregierung muss Arbeitnehmerinteressen stärker berücksichtigen!

Sozialpolitische Sprecherin Weikert: Nicht nur Jugendliche, auch einige Unternehmen sind nicht ausbildungsreif



Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Angelika Weikert, fordert anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Ausbildungsmarktberichts eine stärkere Einbeziehung der Gewerkschaften in die Erarbeitung von Arbeitsmarkt-Konzepten der Staatsregierung. "Nicht alle Schulabgänger haben beste Chancen", so Weikert. "Aber alleine die Bedürfnisse der Wirtschaft zu erfüllen, reicht nicht. Die Perspektive der Auszubildenden ist genauso wichtig, denn es geht um ihre berufliche Zukunft. Bei der 'Allianz für Aus- und Weiterbildung' auf Bundesebene ist eine Beteiligung der Gewerkschaften ganz selbstverständlich vorgesehen."

Im vergangenen Schuljahr besuchten etwa 20.000 Schülerinnen und Schüler ohne Ausbildungsvertrag Berufsschulen in Bayern. Sie wurden dort, so Weikert, zwischengeparkt, da kein oder kein passender Ausbildungsplatz gefunden werden konnte. Der Großteil der Betroffenen verfügt über einen Schulabschluss. "Ein wichtiger Schritt, um diesen Jugendlichen zu helfen, ist die flächendeckende Einrichtung von Jugendberufsagenturen", so Weikert. Nach langem Drängen der SPD erarbeitet die Staatsregierung zurzeit ein Konzept, Beratung und Unterstützung für Jugendliche beim Eintritt in den Arbeitsmarkt im ganzen Freistaat unter einem Dach anzubieten. "In Nürnberg funktioniert dieses Angebot seit Jahren ganz wunderbar", betont die Arbeitsmarktexpertin.

Aber nicht nur auf Seiten der Jugendlichen bestehe Handlungsbedarf, so Weikert: "In ihrem Ausbildungsreport weist die DGB-Jugend Bayern darauf hin, dass die angeblich mangelhafte Motivation und fehlende Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen, die Wirtschaftsvertreter immer beklagen, nicht die alleinigen Gründe für unbesetzte Ausbildungsplätze und Ausbildungsabbrüche sind. Immer mehr Auszubildende sind unzufrieden mit der Qualität ihrer Ausbildung. So müssen 43 Prozent der Befragten regelmäßig Überstunden leisten. Schlechte Bezahlung, gesetzeswidrige Überstunden und fehlende Perspektiven, im Anschluss einen sicheren Arbeitsplatz zu erhalten, machen viele Ausbildungsberufe unattraktiv. Besonders häufig treten diese Probleme in Einzelhandel und Gastronomie auf - den Branchen also, die sich am meisten über Nachwuchsmangel beklagen."

Weikert erinnert daran, dass Ministerpräsident Seehofer die Lehrstellengarantie versprochen habe: "Die Herausforderung, allen Jugendlichen in Bayern einen Berufsabschluss zu ermöglichen, kann nur von allen Beteiligten gemeinsam erreicht werden. Die Gewerkschaften bei der 'Allianz für starke Berufsbildung' außen vor zu lassen, ist fahrlässig!", kritisiert Weikert.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. November 2014