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BADEN-WÜRTTEMBERG/927: Zahl der Handwerksbäckereien im Südwesten seit mehreren Jahren rückläufig (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 34/2015

Beratungen im Landwirtschaftsausschuss
Zahl der Handwerksbäckereien im Südwesten seit mehreren Jahren rückläufig


Stuttgart. Die Zahl der Handwerksbäckereien ist in den vergangenen Jahren landes- und bundesweit gesunken. Im Jahr 2002 gab es noch 2.631 Handwerksbäckereien in Baden-Württemberg, im Jahr 2013 wurden nur noch 2.066 Betriebe registriert. Dies wurde bei der Beratung eines Antrags der CDU-Fraktion im Ausschuss für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz am Mittwoch, 4. März 2015, deutlich, wie der Vorsitzende des Gremiums, der CDU-Abgeordnete Karl Traub, am Donnerstag, 5. März 2015, mitteilte.


Nach Angaben Traubs zählen Handwerksbäckereien neben der Mühlenwirtschaft zu einem der ältesten verarbeitenden Gewerbe und nehmen eine bedeutende Rolle bei der Ernährung der Bevölkerung ein. Trotz der hohen Qualität, der Vielfalt an Backwaren und der regionalen Erzeugung hätten die Bäckereien mit einer Vielzahl von Faktoren zu kämpfen. Dazu zählten unter anderem steigende Rohstoff- und Energiekosten und die wachsende Konkurrenz durch Großbäckereien und Backautomaten. Diese Entwicklungen hätten in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, dass das Bäckereisterben weiter zugenommen habe, sagte Traub.

Dem Ausschussvorsitzenden zufolge nimmt die Zahl der Handwerksbäckereien landes- und bundesweit zwischen zwei und drei Prozent im Jahr ab. Trotz des Rückgangs bleibe die Zahl der Beschäftigten auf hohem Niveau etwa gleich. Dies habe unter anderem damit zu tun, dass wegen der von den Verbraucherinnen und Verbrauchern erwarteten längeren Öffnungszeiten mehr Personal eingesetzt werden müsse.

Die Zahl der Backstationen in Supermärkten habe in den vergangenen Jahren zugenommen. Begonnen habe diese Entwicklung 2010 mit Initiativen von Discountern. Inzwischen sei nach Einschätzung des Handelsverbands Baden-Württemberg in fast allen Discountmärkten im Südwesten eine Backstation vorhanden. Somit gebe es nach Schätzungen der Industrie- und Handelskammer mittlerweile 4.000 bis 5.000 Backstationen im Land. Hinzu komme, dass in nahezu allen neueren oder modernisierten Supermärkten im Vorkassenbereich eine Backfiliale vorhanden sei. Außerdem stagniere der Markt für Tiefkühlbackwaren seit mehreren Jahren auf hohem Niveau.

Wie Traub erklärte, spielen Belange kleinerer und mittlerer Unternehmen (KMU) im Land eine besondere Rolle beim Abbau und der Vermeidung bürokratischer Belastungen. Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft praktiziere deshalb die Instrumente des KMU-Alarms und KMU-Checks. Dabei würden geplante neue Rechtsvorschriften auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene auf ihre Mittelstandstauglichkeit geprüft. Der Ausschuss habe auf Antrag der CDU-Fraktion einstimmig beschlossen, dass die Landesregierung einen Bericht über den KMU-Alarm und KMU-Check im Bereich von Bäckereien und Fleischereien vorlegen solle, so der Ausschussvorsitzende.

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Quelle:
Pressemitteilungen 34/2015 vom 05.03.2015
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. März 2015

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