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BADEN-WÜRTTEMBERG/1027: Festakt zu 200 Jahren Badische Verfassung in Karlsruhe (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 95/2018

Festakt zu 200 Jahren Badische Verfassung in Karlsruhe

Aras: Baden war die Wurzel der freiheitlichen Verfassungstradition


Karlsruhe - Mit einem Festakt würdigte der Landtag von Baden-Württemberg in Karlsruhe die erste Badische Verfassung vom 22. August 1818. "Wir feiern weit mehr als 200 Jahre badische Landesverfassung. Wir feiern den Beginn einer Verfassungstradition, die zu unserem wunderbaren Grundgesetz führt", sagte Landtagspräsidentin Muhterem Aras in ihrer Festrede. Zu der gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe und dem Badischen Landesmuseum gestalteten Feierstunde kamen rund 200 geladene Gäste in den Gartensaal des Karlsruher Schlosses, darunter der Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichtes, Professor Ferdinand Kirchhof, Prinz Bernhard von Baden, Carl Herzog von Württemberg sowie zahlreiche Abgeordnete verschiedener Parlamente, Minister, Staatssekretäre sowie Vertreterinnen und Vertreter von Verbände und Vereinigungen.

Die Landtagspräsidentin hob in ihrer Festrede nicht nur auf den segensreichen Impuls der badischen Verfassung für das auf Freiheit, Vielfalt und Offenheit angelegte Grundgesetz ab. Der von Baden maßgeblich geprägte Weg zur Verfassung und die Geschichte der Aushöhlung der in ihr garantierten Rechte in späteren Jahren zeige: "Freiheiten werden nie einfach so gewährt und sie sind auch nicht garantiert. Man muss sie einfordern, sie erkämpfen. Man muss sie verteidigen, sobald man sie errungen hat." Umso wichtiger sei es, sich immer wieder vor Augen zu halten: Nicht verfassungsmäßig garantierte Freiheiten seien eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die Gefahr liege im Angriff auf diese Prinzipien. "Mit dieser Lehre aus der Geschichte sollten wir uns Angriffen auf Gleichberechtigung, Weltoffenheit, Vielfalt und Humanität entgegenstellen", appellierte die Landtagspräsidentin in Karlsruhe. Zugleich warb sie dafür, dem Grundgesetz und dem Wissen um dessen Tradition mehr Raum im Schulalltag zu geben.

Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister von Karlsruhe, hob in seinem Grußwort auf das 1822 fertiggestellte "Badische Ständehaus" der Stadt ab, wo bis heute gültige demokratische Normen formuliert worden seien. Es werde zu Recht "Vorschule des Parlaments" genannt, so Mentrup. Die Stadt Karlsruhe sehe sich aus diesem Grund einer "demokratischen Traditionsbildung" verpflichtet, so das Stadtoberhaupt.

Der Direktor des Badischen Landesmuseums, Professor Eckart Köhne, erinnerte als Hausherr an die Geschichtsträchtigkeit des Veranstaltungsortes: Im Gartensaal des Karlsruher Schlosses sei erstmals ein gewähltes Parlament auf dem Gebiet von Baden-Württemberg zusammengetreten. Die Frage nach den bürgerlichen Grundrechten sei keine rein historische, so Köhne, sie stelle sich immer wieder neu. In der aktuellen Sonderausstellung könne sich jede Besucherin, jeder Besucher fragen, ob sie selbst bereit wären, für ihre Ziele zu kämpfen. Die Badener hätten gezeigt, dass es lohne.

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Quelle:
Pressemitteilungen 95/2018 - 5.9.2018
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. September 2018

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