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BADEN-WÜRTTEMBERG/1110: Medizinische Betreuung älterer Menschen erfordert umfassenden Ansatz (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 52/2019

Medizinische Betreuung älterer Menschen erfordert umfassenden Ansatz


Stuttgart. Mit der geriatrischen medizinischen Versorgung im ambulanten Setting sowie im stationären Bereich - Anträge der Fraktion Grüne - hat sich der Ausschuss für Soziales und Integration in seiner Sitzung am Donnerstag, 23. Mai 2019, befasst. Das hat der Vorsitzende des Gremiums, Rainer Hinderer (SPD), mitgeteilt. "Die geriatrische Versorgung ist ein wichtiges Thema, das uns alle angeht", so Hinderer.

Der gesellschaftliche und demografische Wandel stelle das Gesundheitssystem vor wachsende und stetig neue Herausforderungen, führte der Ausschussvorsitzende aus. "Im Jahr 2030 werden gemäß Prognosen rund 30 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein", legte Hinderer dar. Die medizinische Betreuung älterer Menschen erfordere einen umfassenden Ansatz mit individuellen, medizinischen, präventiven, rehabilitativen und pflegerischen Aspekten. Hierbei zeige das Geriatriekonzept Baden-Württemberg Lösungsansätze auf.

Wie Rainer Hinderer darlegte, solle mit dem Geriatriekonzept eine wohnortnah orga-nisierte, ambulant vor stationär ausgerichtete, eng miteinander vernetzte und durch-gängig gestaltete geriatrische Versorgung für die älteren Menschen geschaffen wer-den. Zentrale Elemente seien die Geriatrischen Schwerpunkte und Zentren (GSGZ). Ihre besonderen Aufgaben bestünden in Fortbildung und Fallkonferenzen, Schaffung sektorenübergreifender Netzwerke wie auch der Verankerung von Prozessen der Identifikation. "Die Arbeit der GSGZ hat in den letzten Jahren nach Einschätzung der Landesarbeitsgemeinschaft Geriatrie eine Verbesserung der Versorgungskette für geriatrische Patienten ermöglicht", sagte Hinderer. "Die Vernetzung und Kooperation der beteiligten Institutionen wurde eindeutig verbessert." Überdies seien die geriatri-schen Behandlungseinheiten in Akutkrankenhäusern als ein wichtiger Baustein der geriatrischen Versorgung verankert worden. Auch habe sich die Situation der Geriat-rischen Rehabilitation mit der Etablierung des Geriatriekonzeptes strukturell deutlich stabilisiert. In Ergänzung zur stationären geriatrischen Rehabilitation sollte aus Sicht der Landesregierung das Angebot ambulanter und vor allem mobiler geriatrischer Rehabilitation ausgebaut werden.

Altersmedizin ist Hinderer zufolge in hohem Maße personalabhängig und personalin-tensiv. Die Versorgung von Menschen insbesondere mit Demenz im Krankenhaus bleibe in der Praxis eine Herausforderung. Die Zahl der geriatrischen Krankenhaus-betten in Baden-Württemberg sei erstmals 2016 vom Sozialministerium ermittelt worden und werde mit 1.144 Betten bei 40 Behandlungseinheiten angegeben. In Baden-Württemberg würden weiterhin in großem Umfang geriatrische Behandlungs-kapazitäten im Rehabilitationssektor vorgehalten. Laut Statistischem Bundesamt 2018 betrage die Versorgungsquote auf je 10.000 Einwohner von 65 Jahren und älter in Baden-Württemberg 11,7 Behandlungsplätze. Aktuell seien laut Ärztekammer Baden-Württemberg 222 Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzweiterbildung "Geriatrie" tätig.

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Quelle:
Pressemitteilungen 52/2019 - 23.05.2019
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Mai 2019

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