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BADEN-WÜRTTEMBERG/1156: Lage der Menschenrechte in Zeiten künstlicher Intelligenz (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 109/2019

Veranstaltung zur Lage der Menschenrechte in Zeiten künstlicher Intelligenz

Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz: "Unsere Zukunft schreiben wir selbst"


Stuttgart. "Unsere Zukunft muss nicht so düster werden wie in den Dystopien der Weltliteratur. Unsere Zukunft schreiben wir selbst." Davon zeigte sich Landtagsvizepräsidentin Sabine Kurtz (CDU) am Montagabend, 9. Dezember 2019, bei der Veranstaltung "Hat Alexa Menschenrechte" überzeugt. Am Vorabend des Tags der Menschenrechte gingen Impulsgeber aus Wirtschaft, Kultur und Rechtswissenschaft auf Einladung des Landtags von Baden-Württemberg sowie des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) und des Institut franStuttgart im ifa dieser Frage auf den Grund.

Inwieweit berührt die Entwicklung der künstlichen Intelligenz unser Menschenbild und die Wahrung der Grundrechte? Wenn die Trennung zwischen Mensch und Maschine unscharf wird: Welche Fragen stellen sich dann hinsichtlich Freiheit und Verantwortung? Welche Chancen und Risiken ergeben sich für den künstlerischen Schaffensprozess?

"Wir müssen uns nicht von den technologischen Innovationen überrollen lassen, sondern können aktiv überlegen, wie wir diese neuen Entwicklungen mit unserem bestehenden Wertekanon verbinden können und wollen", so Sabine Kurtz in ihrem Grußwort. Der Titel der Veranstaltung spiegle das Aufeinanderprallen von fundamentalen Grundwerten sowie neuen Technologien. Es reihe sich ein in einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft über unsere Zukunft. "Menschen machen sich Gedanken, wie das Zusammenspiel zwischen unseren alten Grundwerten und unseren zukünftigen Technologien gelingen könnte. Unsere Zukunft schreiben eben nicht Orwell und Huxley", hob Kurtz hervor. Mit dieser Kooperation des Landtags mit dem Institut franStuttgart und dem ifa erhalte die heutige Debatte passend zu den universal gültigen Menschenrechten eine länderübergreifende Perspektive.

"Digitalisierung und soziale Netzwerke bieten zwar neue Kommunikationswege, dienen mittlerweile vielmehr der Anstiftung zu Hass und Gewalt als einer Plattform für Reflexion und Gedankenaustausch", betonte Catherine Veber, Generalkonsulin Frankreichs und Leiterin des Instituts franStuttgart anschließend in ihrem Grußwort. Kleine intelligente Geräte wie Alexa erleichterten zwar unseren Alltag, aber sie spionierten unser Leben aus, ohne dass wir wirklich wüssten, wie unsere persönlichen Daten verwendet würden. "Es ist wichtig, zwischen Fantasie und Wirklichkeit das Richtige vom Falschen auseinanderzuhalten, die entscheidenden Fragen zu stellen und sich der Verantwortung, die der Wirtschaft, der Wissenschaft, der Rechtsprechung und auch der Kunst zufällt, bewusst zu werden."

Der Abend begann mit der Begrüßung von Gastgeber Ronald Grätz, Generalsekretär des ifa. Den ersten Impuls des Abends, "Ethics by Design", gab Futurist Alexander Mankowsky, Daimler AG. Weitere Impulse "Künstliches Recht, intelligentes Recht und das Recht der künstlichen Intelligenz" und "Art, Algorithm and Artificial Intelligence" kommen von Prof. Dr. Malte Graßhof (Präsident des Verfassungsgerichtshofs für das Land Baden-Württemberg) und Prof. Christiane Riedel, Geschäftsführender Vorstand des ZKM (Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe). Dr. Susanne Kaufmann (SWR2 Landeskulturredaktion Baden-Württemberg) moderierte im Anschluss die Podiumsdiskussion und das Gespräch mit dem Publikum.

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Quelle:
Pressemitteilungen 109/2019 - 9. Dezember 2019
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Dezember 2019

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