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HAMBURG/2804: Suchthilfe - Provoziert Senat einen Kollaps der Versorgung? (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 16. April 2014

Suchthilfe: Provoziert Senat einen Kollaps der Versorgung?



In seiner morgigen Sitzung berät der Gesundheitsausschuss den neuen Suchthilfebericht des Senats, der bei den Fachleuten der Suchthilfe auf massive Kritik stößt. "Ich fordere deshalb Senatorin Prüfer-Storcks auf, den Bericht zurückzuziehen und unter Einbeziehung der Hamburger Landesstelle für Suchtfragen (HLS) und ihrer Mitglieder zu überarbeiten", erklärt dazu Kersten Artus, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Sucht- und Drogenpolitik ist offenbar ein weißer Fleck für die Senatorin. Schon mit dem Doppelhaushalt 2013/2014 hat sie die Suchthilfe gezwungen, ihre Angebote zu kürzen, weil sie die Ausbildungskosten für ehrenamtliche SuchtberaterInnen in den Selbsthilfegruppen zusammenstrich. Diese Politik setzt sich jetzt fort: Die Antwort der HLS stellt der Gesundheitsbehörde ein verheerendes Zeugnis aus. Schon jetzt ist die Arbeit unterfinanziert, weil die Tariferhöhungen für die MitarbeiterInnen nicht weitergegeben wurden." Personalkürzungen waren die Folge. Das wiederum verlängere Wartezeiten für PatientInnen, verkürze Öffnungszeiten und Betreuungszeiträume. Die Suchthilfe müsse deshalb bereits jetzt unter ihren Möglichkeiten arbeiten.

Dass der Senat die bewährte und gut funktionierende Versorgungsstruktur in Frage stellt, zeigte die geplante Regionalisierung: "Die gefährdet nach Einschätzung der ExpertInnen die Suchthilfearbeit maßgeblich", so Artus. "Bislang fehlt auch aus meiner Sicht eine nachvollziehbare Begründung. Als Hauptursache der Neustrukturierung sehe ich die Schuldenbremse, die auch die Kosten für die Suchthilfe deckelt. Dabei gibt es wachsende Bedarfe, vor allem für ältere Drogenabhängige und für die Bekämpfung der Alkoholsucht. Ich fordere Senatorin Prüfer-Storcks auf, den Suchthilfebericht umgehend und unter wirklicher Teilhabe der Suchthilfeträger zu überarbeiten." Gemeinsames Ziel müsse es sein, Süchtigen ein so weit wie mögliches normales Leben zu ermöglichen, eine optimale Wiedereingliederung zu schaffen und Missbrauch von suchtgefährdenden Substanzen vorzubeugen und zu begrenzen. "Dazu muss die Suchthilfe muss auskömmlich finanziert werden", fordert Artus.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 16. April 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. April 2014