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HAMBURG/3478: Die Linke fordert Karenzregeln auch für städtische Topmanager (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 3. Februar 2016

DIE LINKE fordert Karenzregeln auch für städtische Topmanager


Nachdem er noch um ein halbes Jahr verlängert wurde, läuft der lukrative Arbeitsvertrag des Geschäftsführers der Hamburg Tourismus GmbH, Dietrich von Albedyll, Ende März aus. Einem Bericht des Hamburger Abendblatts zufolge hat Albedyll diese Zeit genutzt, um eine private Tourismusberatungs-Firma zu gründen. "Die Rundum-Sorglos-Versorgung des Hamburg-Tourismus-Chefs wird durch seinen nahtlosen Wechsel in das eigene Beratungsunternehmen mit allen Geschäftsgeheimnissen der Stadt zur Fallgrube für eine touristisch nachhaltige Entwicklung Hamburgs", erklärt dazu Stephan Jersch, tourismuspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Die Stadt, die Fragen von BürgerInnen und Abgeordneten gern mit dem Hinweis auf 'Geschäftsgeheimnisse' abbügelt, wird so für die Beratungsfirmen rund um Aldebyll zu einem offenen Buch. Jetzt sitzen auf der Seite der PR-Agenturen Insider, bei denen nicht Hamburgs Interessen vorgehen, sondern der Gewinn ihres Unternehmens."

Statt zu verhindern, dass sie mit allen Geschäftsgeheimnissen fortan gegen die Stadt auftreten, scheine der Senat seine Topmanager mit Glacéhandschuhen anzufassen und - wie im aktuellen Fall - mit der Vertragsverlängerung zusätzlich noch eine Schippe drauf zu legen. "Die Karenzregelungen für SenatorInnen, die einst die Fraktion DIE LINKE durchgesetzt hat, müssen auf die Topmanager der Stadt ausgedehnt werden", fordert Jersch. "Das ist das Mindeste, um finanziellen Schaden für Hamburg abzuwenden."

Vor diesen Hintergrund will Jersch nun mit einer Schriftlichen Kleinen Anfrage unter anderem erfahren, ob der Senat über Aldebylls Geschäftsgründung informiert war, welche Aufträge der Hamburg Tourismus GmbH in den letzten fünf Jahren an Aldebylls jetzige Geschäftspartner gingen und ob es derzeit Karenzregelungen für Beschäftigte städtischer Unternehmen gibt.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 3. Februar 2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2016

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