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MECKLENBURG-VORPOMMERN/1513: Anstieg der ADHS-Diagnosen ist besorgniserregend (SPD)


SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern - 29. Januar 2013

Anstieg der ADHS-Diagnosen ist besorgniserregend

Julian Barlen: Bei Verschreibung von Ritalin muss äußerste Vorsicht und diagnostische Sorgfalt geboten sein.



Mit großer Sorge hat der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Julian Barlen, die ADHS-Zahlen des Arztreports 2013 der Barmer GEK zur Kenntnis genommen:

"Die Tatsache, dass die Anzahl der neuen ADHS-Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern von 2006 bis 2011 um rund 37 Prozent zugenommen hat, ist erschreckend - auch wenn M-V damit hinter dem bundesweiten Anstieg zurückbleibt.

Die in Mecklenburg-Vorpommern betroffenen rund 8000 Kinder und Jugendlichen - Dreiviertel davon Jungs - zeichnen sich durch Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität aus und bekommen oftmals Methylphenidat (Ritalin) verschrieben. Bei Ritalin wurden neben dem positiven Effekt der Konzentrationssteigerung auch schädliche Nebenwirkungen wie Wachstumsstörungen, verminderter Appetit sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen beobachtet. Zudem gilt Ritalin als potentiell abhängig machend.

Hier ist ganz im Sinne des Kindeswohls äußerste Vorsicht und diagnostische Sorgfalt geboten. Die mittel bis langfristige Gabe von Ritalin für Kinder und Heranwachsende darf erst der letzte Schritt nach allen anderen therapeutischen Möglichkeiten wie Verhaltenstherapien und der Stärkung der Elternkompetenz sein.

Vermeintlich unbequeme Kinder und Jugendliche quasi auf Knopfdruck ruhig stellen zu wollen, wird der oftmals schwierigen sozialen und familiären Situation der Betroffenen nicht gerecht. Hier müssen alle Hilfesysteme zusammenarbeiten, um den Kindern und Jugendlichen mit viel Geduld die gleiche Chancen zu gewähren."

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle, Milko Eilers (V.i.S.d.P.)
Lennéstr. 1, 19053 Schwerin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Januar 2013