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MECKLENBURG-VORPOMMERN/2875: Verschärfte Sicherheitsrichtlinie bedroht Existenz von Traditionsschiffen (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion MV vom Donnerstag, 08. Dezember 2016

Verschärfte Sicherheitsrichtlinie des Bundes bedroht Existenz von Traditionsschiffen

Jochen Schulte: Wir brauchen mehr Augenmaß und Rücksicht auf ehrenamtlich Aktive


Das Bundesverkehrsministerium plant, ab 2017 eine verschärfte Sicherheitsrichtlinie für Traditionsschiffe einzuführen. Dabei geht es um Neuregelungen bei der baulichen Beschaffenheit, dem Brandschutz, der Ausrüstung sowie der Qualifikation der Crew. Hierzu erklärte der wirtschafts- und verkehrspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Jochen Schulte, heute im Landtag:

"Die drohende Verschärfung ist eine große Gefahr für die Traditionsschiffe. Es ist realitätsfremd, dass an Schiffe, die teilweise über hundert Jahre alt sind, die gleichen Anforderungen in Bezug auf Sicherheitstechnik und baulicher Beschaffenheit gestellt werden, wie dies zu Recht bei modernen Schiffen getan wird.

Das was derzeit aus dem Hause Dobrindt in der Öffentlichkeit kursiert, lässt Schlimmstes für die Zukunft der Traditionsschiffe befürchten. Viele der Schiffseigner, die ohnehin viel eigenes Geld und noch mehr Freizeit in den Erhalt dieser Schiffe stecken, werden die neuen Anforderungen, die teilweise den Umbau der Schiffe mit sich bringen würden, nicht leisten können.

Auch die neuen höheren Anforderungen an die Ausbildung der Schiffsbesatzung würden von den meist ehrenamtlich Aktiven kaum zu erfüllen sein - und sind zudem in dem kurzen Zeitraum nicht umsetzbar. Damit könnten viele der historischen Schiffe nicht mehr besetzt werden.

Wenn es keine Änderungen an der Sicherheitsrichtlinie gibt, finden Großereignisse wie die Hanse Sail zukünftig ohne Traditionsschiffe statt und verschwindet ein Teil unseres maritimen kulturellen Erbes aus unseren Häfen in Mecklenburg-Vorpommern.

Mit dem heute vom Landtag beschlossenen Antrag fordern wir zu mehr Augenmaß auf. Die Landesregierung kann nun gemeinsam mit den anderen norddeutschen Bundesländern beim Bundesverkehrsministerium vorstellig werden, um die Verordnung zugunsten der ehrenamtlichen Betreiber von Traditionsschiffen zu ändern."

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Dezember 2016

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