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NORDRHEIN-WESTFALEN/2275: Medikamentenversuche an Kindern (Li)


Landtag intern 9/2016
Informationen für die Bürgerinnen und Bürger

Medikamentenversuche an Kindern


02.11.2016 - In den 1950er- und 1960er-Jahren sind Kindern in mehreren Einrichtungen in NRW Psychopharmaka und andere Medikamente gegeben worden: Das ist das Ergebnis einer Doktorarbeit. Die Abgeordneten des Gesundheitsausschusses zeigten sich entsetzt von den Fällen und diskutierten über die Aufklärung des Skandals und die Entschädigung der Opfer. Dabei blieben viele Fragen der Abgeordneten unbeantwortet: Wurden Medikamentenversuche angeordnet? Welche Medikamente wurden verabreicht? War es legal oder illegal? Wer wusste davon? Gesundheitsministerin Barbara Steffens (GRÜNE) sagte, man stehe ganz am Anfang der Aufklärung. Es werde schwierig werden, die Daten zusammenzutragen. Auch bei den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel gibt es Hinweise auf Medikamententests an Kindern. Prof. Dr. Günther Wienberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Stiftung, sagte im Ausschuss, die Hinweise würden sehr ernst genommen. Eine interne Experten-Kommission solle die Fälle aufarbeiten. Abgeordnete aller Fraktionen betonten, dass die Medikamentengabe in allen Einrichtungen gründlich aufgeklärt werden müsse. Dazu soll Ende November ein Runder Tisch im Gesundheitsministerium stattfinden. Bereits Anfang Dezember will der Gesundheitsausschuss erneut über das Thema sprechen.

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Quelle:
Landtag intern 9 - 47. Jahrgang, 15.11.2016, S. 12
Herausgeberin: Die Präsidentin des Landtags Nordrhein-Westfalen,
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veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2017

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