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RHEINLAND-PFALZ/2660: Waldzustandsbericht debattiert (StZ)


StaatsZeitung, Nr. 14/2012 - Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz
Der Landtag - Nachrichten und Berichte, 30. April 2012

Waldzustandsbericht debattiert



Der Zustand des rheinland-pfälzischen Waldes hat sich zuletzt verschlechtert. Diesen Umstand diskutierte der Landtag angesichts des neuen Waldzustandsberichtes der Landesregierung.

Der Indikator "Kronenzustand" beschreibe den Zustand der Bäume, erläuterte Anna Neuhof (Bündnis 90/Die Grünen). Dieser zeige, dass der Anteil der Bäume mit deutlichen Schäden von sieben auf 33 Prozent gestiegen sei, besonders Buchen, Lärchen und Hainbuchen seien betroffen. Sie besuche viele Forstämter und Förster. Dort seien die Mitarbeiter sehr besorgt, wie sich die klimatischen Änderungen, vor allem der Wassermangel, auf die Zukunft auswirken werden. "Sie machen sich viele Gedanken, wie der Wald klimafest gemacht werden kann und wie er weiter den Anforderungen gerecht werden kann", berichtete Neuhof.

Vielfältigen Anforderungen genüge der Wald, erläuterte Horst Gies (CDU). Zu keiner Zeit habe es allerdings so hohe Anforderungen an ihn gegeben. Erstmals gebe es derzeit in Rheinland-Pfalz mehr Wald als landwirtschaftliche Flächen. Die von der Umweltministerin ins Spiel gebrachte Einrichtung eines Nationalparks könne durch den Bericht nicht erklärt werden. Die Landesregierung habe keine konkrete Vorstellung davon geleistet, wie Ökologie, Waldnutzung und Waldumfeld beim Ausbau der Windkraft zusammenspielen sollen. Die CDU erwarte für die Zukunft Überlegungen für die 100 000 Quadratkilometer Wald in Privatbesitz, dessen Potenzial durchaus genutzt werden sollten.

Ein Großteil der Waldflächen sei der intensiven Nutzung entzogen, betont Marcel Hürter (SPD). Für den Umbau des Baumbestandes sei die Douglasie eine spannende Baumart, die schon im vorausgegangenen Bericht ein paar Sonderseiten erhalten habe. Ihr Anteil könne zu Lasten der vom Klimawandel besonders betroffenen Baumarten ausgebaut werden. Dass nur noch ein Drittel aller Bäume ohne jeden Schadbestand sei, betrübe und sei von den Menschen gemacht. "Der Verlauf der Vegetation ist inzwischen ganz anders", betonte Hürter. Erfolge gebe es bei der Reduktion der Schwefeleinbringung.

Umweltministerin Ulrike Höfken (Bündnis 90/Die Grünen) wies auf die anstehende Konferenz von Rio hin. Der Staatswald müsse laut Gesetz das Gemeinwohlziel vorantreiben, "und das machen wir auch". Im Wald könnten die Pflanzen und Tiere sich zurückziehen. Weltweit gesehen, sei der Wald deutlich bedroht, der Klimaschutz sei dadurch erheblich in Gefahr. Die Umweltbewegungen der 80er-Jahre machten die Gefahren deutlich, die Gegenmaßnahmen sorgten dafür, dass der Wald überlebe. Heute gebe es Probleme vor allem mit dem Stickstoffeintrag. Eine Waldschadensquelle werde durch das Ende des Einsatzes fossiler Brennstoffe zurückgehen. Am Waldzustand müsse auch in Rheinland-Pfalz gearbeitet werden.

LAD/STE/SCM/SAW

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Quelle:
StaatsZeitung, Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz, Nr. 14/2012, Seite 3
Der Landtag - Nachrichten und Bericht
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2012