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RHEINLAND-PFALZ/2764: Medizinische Versorgung im ländlichen Raum (StZ)


StaatsZeitung, Nr. 05/2013 - Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz
Der Landtag - Nachrichten und Berichte, 25. Februar 2013

Medizinische Versorgung im ländlichen Raum

Podiumsdiskussion bei Bündnis 90/Die Grünen - Drohendem
Fachkräftemangel entgegen wirken



Die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die medizinische Versorgung war Thema einer Podiumsdiskussion, die von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen veranstaltet wurde. Hintergrund dabei ist, dass Rheinland-Pfalz im besonderen Maß vom demografischen Wandel betroffen ist, etwa in der Frage, wie der ländliche Raum mit Ärzten und medizinischem Fachpersonal versorgt werden kann.

Dazu hatte die Fraktion Expertinnen und Experten an einen Tisch geholt, um Informationen auszutauschen und an Lösungsansätzen zu arbeiten. Die Dokumentation der Veranstaltung liegt nun vor. Sie ist auf der Homepage www.gruene-fraktion-rlp.de zu finden.

Auf dem Podium vertreten waren: Professor Frieder Hessenauer, Präsident der Landesärztekammer, Dr. Burkhard Zwerenz, Vorsitzender des Hausärzteverbands, Alfred Kappauf, Präsident der Landespsychotherapeutenkammer, Dr. Peter Heinz, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der kassenärztlichen Vereinigung, Anna Katharina Rau, Leiterin der Geschäftsstelle des Dachverbands der Pflegeorganisationen, Sabine Strüder, Referentin für Gesundheit und Pflege bei der Verbraucherzentrale und Anneliese Bodemar, Leiterin der Landesvertretung Rheinland-Pfalz der Techniker Krankenkasse.

Dr. Dr. Rahim Schmidt, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion freute sich, dass die verschiedenen Vertreter des Gesundheitsbereichs der Einladung gefolgt waren. "Wir müssen uns alle gemeinsam Gedanken zur Zukunft der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum machen. Es gibt kein einfaches Patentrezept, das alle Probleme löst. Uns ist es wichtig, mit allen Beteiligten diesen Dialog zu führen und von ihnen zu erfahren, wo aus ihrer jeweiligen Sicht Handlungsbedarf besteht und wie die notwendigen Schritte gemeinsam angegangen werden können. Die medizinische Versorgung ist ein Querschnittsthema, deshalb müssen wir uns alle gemeinsam damit befassen."

Das Thema genieße in seiner Fraktion weiterhin einen hohen Stellenwert. Die Landesregierung habe u.a. mit dem Masterplan zur Stärkung der ambulanten ärztlichen Versorgungen rechtzeitig auf Landesebene die richtigen Schritte eingeleitet. Die Bundesregierung müsse endlich eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems durchführen. Ziel müsse es dabei sein, so Dr. Schmidt, dass der Mensch im Mittelpunkt des medizinisch-pflegerischen Handelns steht und keine weitere Ökonomisierung des Gesundheitsbereichs auf dem Rücken der Kranken stattfindet." In Rheinland-Pfalz als ländlich geprägtes Land, werden auf Grund der demographischen Entwicklung in Regionen wie der Vulkaneifel, Rhein-Lahn, Bad Kreuznach, Bad Dürkheim die Praxen zu 35 bis 45 Prozent nicht wieder besetzt werden können. Die Situation bei der Versorgung von Menschen im Bereich Psychotherapie sei in Rheinland-Pfalz sehr angespannt. Nach Angaben der Landespsychotherapeutenkammer müssen Patienten im Land im Durchschnitt 14 Wochen auf einen ersten Termin warten. Das Branchen-Monitoring der Gesundheitsfachberufe habe ergeben, dass jetzt steuernd eingegriffen werden müsse, um einem drohend Fachkräftemangel bei den Pflegeberufen entgegenzuwirken fasste Dr. Schmidt entscheidende Punkte der Diskussion abschließend zusammen.

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Quelle:
StaatsZeitung, Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz, Nr. 05/2013, Seite 4
Der Landtag - Nachrichten und Bericht
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. März 2013