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RHEINLAND-PFALZ/3491: Gemeindeschwester Plus (CDU)


Pressemitteilung der CDU-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz vom 20.03.2015

Gemeindeschwester Plus

Hedi Thelen: Inflation von Modellprojekten kann Pflegekonzept nicht ersetzen


Zur Vorstellung des Modellprojekts "Gemeindeschwester plus" durch die Ministerpräsidentin und die Sozialministerin erklärt die sozialpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Hedi Thelen:

"Die Sicherstellung von genügend Pflegekräfte ist eine der zentralen Aufgaben in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Leider schiebt die Landesregierung dieses Problem seit vielen Jahren ungelöst vor sich her. Wir haben uns dieser Frage deshalb mit einer Großen Anfrage (Drs. 16/398) angenommen.

Die Antworten der Landesregierung belegen einen gravierenden Mangel an Fachkräften. Allein für das laufende Jahr fehlen 964 Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, 191 Gesundheits- und Kinderkrankenpflegekräfte, 697 Altenpflegekräfte, 22 Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer und 709 Krankenpflegehelferinnen und Krankenpflegehelfer. Diese Fachkräftelücke wird weiter zunehmen. Hier hat es die Landesregierung ebenso wie bei der Ärzteversorgung versäumt, rechtzeitig auf die Entwicklung zu reagieren.

Wenn die Ministerpräsidentin nun persönlich vor die Presse tritt, hätten wir zumindest Ansätze für eine echte Problemlösung erwartet. Stattdessen präsentiert sie ein Modellprojekt, bei dem in einem auf dreieinhalb Jahren angelegten Versuch gerade einmal "der Einsatz von bis zu zwölf Gemeindeschwestern plus" erprobt werden soll.

Die Bevölkerung wird nicht nur älter, sondern auch einsamer. Deshalb macht es Sinn, auch Hilfen zu organisieren, die zu den Menschen nach Hause kommen. Die Gemeineschwestern plus sollen sich nun um noch nicht pflegebedürftige Menschen kümmern. Ob für diese Aufgaben allerdings Pflegefachkräfte mit Zusatzqualifikationen nötig sind, ist fraglich. Diese würden in der unmittelbaren Pflege besser eingesetzt.

Um es auf den Punkt zu bringen: das Modellprojekt Gemeindeschwester plus ist für sich genommen eine gute Sache. Es löst aber nicht die großen Probleme in der Pflege. Im Gegenteil: diese könnten sich noch verschärfen, weil die Fachkräfte von der Pflege selbst abgezogen werden. Das Modellprojekt entbindet die Landesregierung also nicht von der Verpflichtung, ein Konzept zur Beseitigung des Fachkräftemangels in der Pflege vorzulegen."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. März 2015
CDU Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Tel: 0 61 31 - 208 - 3309, Fax: 0 61 31 - 208 - 4309
Internet: www.cdu-fraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2015

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