Am 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob ihr Land Mitglied in der Europäischen Union bleiben wird. Roland Theis, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, warnt vor den Folgen eines möglichen Brexits - auch für das Saarland.

Ein Austritt Großbritanniens würde die EU insgesamt schwächen und wäre nicht zuletzt aus wirtschaftlicher Sicht eine schlechte Nachricht für das Saarland: "Für den EU-Binnenmarkt wäre der Brexit ein fatales Signal. Ein Austritt wäre teuer und kompliziert. Auch im Saarland bekämen wir die Auswirkungen zu spüren. Großbritannien ist mittlerweile der größte Exportmarkt des Saarlandes und insbesondere für die saarländische Automotive-Industrie einer der bedeutendsten Absatzmärkte. Alleine im vergangenen Jahr haben wir Fahrzeuge im Wert von knapp 1,7 Milliarden Euro ins Vereinigte Königreich exportiert", sagt Theis.

Insgesamt exportierte die Saar-Wirtschaft 2015 Waren im Wert von 2,72 Milliarden Euro nach Großbritannien. Demgegenüber wurden Waren im Wert von rund 1 Milliarde aus Großbritannien ins Saarland importiert - rund die Hälfte davon entfiel auf Fahrgestelle, Karosserien, Motoren, Teile und Zubehör für Kraftfahrzeuge.

"Wenngleich ein EU-Austritt nicht unmittelbar zu Verwerfungen in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit führen würde, so wäre der britische Auszug aus dem Binnenmarkt mittelfristig ein Problem für zentrale saarländische Schlüsselindustrien. Die Zahlen untermauern, wie eng Großbritannien und die Saar-Wirtschaft verbunden sind. Doch auch unabhängig von der wirtschaftlichen Relevanz wünsche ich mir, dass die Briten am 23. Juni gegen den Brexit stimmen. Nicht zuletzt auch im Sinne einer starken, austarierten EU."

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