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SCHLESWIG-HOLSTEIN/1968: Weiter Streit um Lehrerausbildung (Landtag)


Der Landtag Schleswig-Holstein
Parlamentszeitung Nr. 04 - April 2013

Weiter Streit um Lehrerausbildung



Schleswig-Holsteins Lehrer sollen künftig entsprechend der neuen Schulstrukturen ausgebildet werden. Unter diesem Motto hat Bildungsministerin Waltraud Wende (parteilos) auf Initiative der CDU ihre Reformpläne für die Lehrerausbildung in Grundzügen vorgestellt. Kernpunkt: Wende will angehende Pädagogen nicht mehr für einzelne Schularten ausbilden.


Stattdessen setzt sie auf eine gemeinsame Ausbildung für Gymnasien und Gemeinschaftsschulen, da beide Schulformen zum Abi führen können. Erste Eckpunkte hatte Wende einen Tag vor der Debatte bekannt gegeben: Die Uni Flensburg soll den Fokus auf die Gemeinschaftsschulen legen und auch "in einer nennenswerten Anzahl der Fächer" Oberstufenlehrer ausbilden. Es sollen keine Studiengänge oder Personalstellen von Kiel nach Flensburg verlagert werden.

CDU und FDP kritisierten die Pläne. Es sei "unsinnig", den bewährten Gymnasiallehrer aufzugeben, hieß es. Der CDU-Hochschulpolitiker Daniel Günther warnte vor "Doppelstrukturen", die das Land "richtig viel Geld" kosten würden.

Sowohl an der Universität Flensburg wie auch der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) gibt es Befürchtungen, die Reform könnte zulasten ihres jeweiligen Studienangebots gehen. Bislang bildet die CAU für Gymnasien aus, Flensburg für Grundschulen sowie Regionalund Gemeinschaftsschulen. Ministerin Wende will die Details der Reform "in einem Dialog mit allen Beteiligten" klären.

Nord-Ampel und Piraten stützten den Kurs der Ministerin. Martin Habersaat (SPD) sagte: "Wir haben keine unterschiedlichen Sorten Mensch, wir brauchen auch keine unterschiedlichen Sorten Lehrer."

Weitere Redner: R. Andresen (Grüne), C. Vogt (FDP), U. König (Piraten), J. Waldinger-Thiering (SSW) / (Drs. 18/602)

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Quelle:
Der Landtag Schleswig-Holstein, Nr. 04 im April 2013, S. 11
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2013