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AGRAR/090: Aigners Agrarstrategie - Ohne eigene Mehrheit


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 8. Februar 2012

AG Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Aigners Agrarstrategie: ohne eigene Mehrheit


Zur Diskussion um die Charta für Landwirtschaft und Verbraucherschutz im Ausschuß für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erklärt der agrarpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Wilhelm Priesmeier:

Die SPD fordert Bundesministerin Ilse Aigner auf, in der Diskussion um die Ausrichtung der europäischen Agrarpolitik endlich das umzusetzen, was sie selber als notwendig formuliert hat. Wir unterstützen eine breite Diskussion über eine zukunftsfähige und moderne Agrarpolitik in Deutschland und Europa. Alle gesellschaftlichen Gruppen müssen an einen Tisch. Gemeinsam müssen sie einen breiten gesellschaftlichen Konsens erarbeiten, wie die zukünftige Agrarpolitik aussieht.

Der von Bundesministerin Ilse Aigner angestoßene Charta-Prozeß ist ein wichtiger Baustein in diesem Diskussionsprozeß. In ihrer Charta für Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat Aigner die bestehenden Defizite ausführlich beschrieben. Im Ergebnis jedoch bleibt der Charta-Prozeß mangelhaft und unzureichend. Die Ministerin soll endlich umsetzen, was sie vollmundig angekündigt hat. Das kann sie allerdings nicht: Der Ministerin fehlt nämlich im eigenen Lager eine klare und deutliche Mehrheit. Für wichtige Vorhaben wie etwa die Änderungen der Düngeverordnung oder notwendige Verbesserungen im Tierschutz versagen ihr die schwarz-gelben Koalitionäre die Gefolgschaft. Angesichts des jetzigen Zustands der schwarz-gelben Koalition sind intelligente und weiter führende Akzente im Bereich der Agrarpolitik nicht zu erwarten. Lösungen fehlen ebenfalls.

Die SPD will die deutsche und europäische Agrarpolitik weiterentwickeln. Unsere Vorstellungen dazu haben wir in den vergangenen Monaten im Deutschen Bundestag vorgestellt. Wir unterstützen das Greening der europäischen Agrarpolitik, ein effektives Antibiotika-Reduktionsprogramm, die Einführung eines Tierschutz-TÜV und die Novelle des Baurechts, um die landwirtschaftliche Tierhaltung umwelt- und tiergerechter zu gestalten.

Wir müssen nicht mehr über die Herausforderungen reden, sondern sie endlich anpacken.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 124 vom 8. Februar 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Februar 2012