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AUSSEN/1433: Wir brauchen mehr und langfristige humanitäre Hilfe


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 19. August 2015

Arbeitsgruppe: Menschenrechte und humanitäre Hilfe

Wir brauchen mehr und langfristige humanitäre Hilfe


Frank Schwabe, Sprecher für Menschenrechte humanitäre Hilfe;
Ute Finckh-Krämer, zuständige Berichterstatterin:

Humanitäre Hilfe galt früher als punktuelle Nothilfe nach Naturkatastrophen oder gewaltsamen Konflikten. Heute ist es eine Hilfe im Dauereinsatz rund um den Globus geworden. Der heutige internationale Tag der humanitären Hilfe macht dies schmerzhaft bewusst.

"Politische Unterdrückung, bewaffnete Konflikte, Naturkatastrophen, Klimawandel und Bevölkerungswachstum verursachen immer komplexere Krisen, für die es keine kurzfristigen Lösungen gibt. Außergewöhnlich lange und gewaltsame Auseinandersetzungen wie in Syrien und im Irak oder politisch nübersichtliche Lagen wie in Libyen, Somalia oder dem Jemen verschärfen das Konfliktszenario zusätzlich.

Es ist unsere ethische Verantwortung, dass wir diesen Menschen in Not helfen. Viele von ihnen landen in Flüchtlingslagern und sind von humanitärer Hilfe abhängig. Wenn Flüchtlinge im Lager nicht ausreichend mit Nahrung, Wasser und Medikamenten versorgt werden, wenn ihre Kinder keine Bildungsmöglichkeiten und damit keine Perspektive haben, erscheint der Weg nach Europa umso verlockender. Dem müssen wir vorbeugen. Alle humanitären Maßnahmen, die dazu beitragen, die Menschen in ihrer Herkunftsregion zu halten und ihnen dort eine Zukunft zu bieten, sind sinnvoll und retten möglicherweise Menschenleben.

Deutschland hat seine Mittel für humanitäre Hilfe erheblich gesteigert. Im nächsten Jahr werden es über 500 Millionen Euro sein. Weltweit ist es dennoch ein Tropfen auf den heißen Stein. Der diesjährige finanzielle Bedarf der UN-Hilfsorganisation OCHA für Syrien ist bislang nur zu knapp 30 Prozent gedeckt. Das ist unerträglich, vor allem aus Sicht der Kinder und Jugendlichen. Auch um ihretwillen ist zu hoffen, dass die diplomatische Initiative des Sondergesandten für Syrien im UN-Sicherheitsrat einen Weg zum Frieden aufzeigt."

Copyright 2015 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 578 vom 19. August 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. August 2015

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