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BILDUNG/1275: Flüchtlingen Wege an die Hochschulen eröffnen


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 13. November 2015

Flüchtlingen Wege an die Hochschulen eröffnen


Ernst Dieter Rossmann, Sprecher der Arbeitsgruppe Bildung und Forschung:

Die Initiativen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Förderung von Flüchtlingen im akademischen Bereich sind ein erster wichtiger Schritt. Für die Hochschulen sind ausländische Studierende nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Bereicherung. Wir brauchen eine Zusammenarbeit von Bund, Ländern und den Hochschulen beim Ausbau eines Anerkennungs- und Qualifizierungssystems für Flüchtlinge und Migranten mit einer akademischen Ausbildung.

"Unser Hochschulsystem zeichnet sich durch eine große Leistungsfähigkeit aus und für unsere Hochschulen sind die ausländischen Studierenden eine große Bereicherung. Aktuell wird mit etwa 50.000 Geflüchteten im akademischen Bereich gerechnet. Die initiierten Maßnahmen können deshalb nur ein erster Schritt sein.

Wir begrüßen die Initiativen des Bildungsministeriums für Bildung und Forschung zur Integration von Flüchtlingen an Hochschulen. Die Förderung von Sprachtests, die Unterstützung von Vorabprüfungen für den Zugang, der Ausbau von Plätzen an Studienkollegs sowie die Förderung von studentischen Initiativen durch studentische Hilfskraftstellen sind wichtige und hilfreiche Maßnahmen. Sie bieten Geflüchteten mit Hochschulzugangsberechtigung Perspektiven im akademischen Bereich.

Zuständigkeitsfragen zwischen Bund und Ländern dürfen nicht im Wege stehen, wenn es darum geht, langfristige Strategien und Perspektiven für das Hochschulsystem aufzuzeigen. Vielmehr müssen wir in enger Kooperation von Bund und Ländern jetzt die studienvorbereitenden und -begleitenden Maßnahmen für Flüchtlinge und Migranten in Deutschland langfristig so ausbauen und gestalten, dass ein erfolgreicher Studienabschluss möglich wird.

So müssen Bund und Länder zusammen mit den Hochschulen jetzt dringend klären, welche Nachqualifizierungsangebote an Hochschulen entwickelt und gefördert werden können, sofern ausländische akademische Abschlüsse nicht vollwertig in Deutschland anerkannt wurden. Das Ziel muss sein, alle Potenziale an Kompetenz und Qualifikation möglichst weit auszuschöpfen. Zur Erreichung dieses Ziels müssen auch die Hochschulen darin unterstützt werden, geeignete Anpassungsqualifizierungen und akademische Weiterbildung anzubieten, damit sich Flüchtlinge und Migranten, die entsprechende Voraussetzungen mitbringen, zu ihrem eigenen Nutzen und als Gewinn für Gesellschaft und Wirtschaft einbringen können."

Copyright 2015 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 813 vom 13. November 2015
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. November 2015

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