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GESUNDHEIT/749: Zwei-Klassen-Medizin ist unethisch


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 18. April 2013

Arbeitsgruppe: Gesundheit

Zwei-Klassen-Medizin ist unethisch



Zu den Äußerungen des Präsidenten der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, zum SPD-Konzept einer Bürgerversicherung erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Karl Lauterbach:

Die von Ärztekammerpräsident Montgomery geäußerte Behauptung, die Bürgerversicherung sei "ein Angriff auf die ethischen Prinzipien der deutschen Ärzteschaft" ist absurd. Nicht die Bürgerversicherung ist unethisch, sondern die bestehende Zwei-Klassen-Medizin durch das ungerechte Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung ist unethisch. Montgomery vertritt hier keineswegs die ethischen Interessen der Patienten oder der gesamten Ärzteschaft sondern die finanziellen Interessen der Gruppe von Chefärzten und niedergelassenen Fachärzten, die bevorzugt Privatpatienten behandeln, teilweise sogar zu oft und zu viel, weil sie damit höhere Honorare erzielen. Somit sind seine Äußerungen selbst ein Angriff auf die ethischen Prinzipien, die er vorgibt zu schützen. Denn Ärzte sollen ihre Patienten unabhängig von der Art der Versicherung nach dem Stand der medizinischen Wissenschaft behandeln. Daher ist die Bürgerversicherung die einzig vernünftige Lösung dieses Problems, weil dort die Patienten nach der Schwere ihrer Erkrankung und nicht nach ihrer Versicherungszugehörigkeit behandelt werden. Auch viele privat Versicherte, die ihre Prämie als Rentnerinnen und Rentner nicht mehr zahlen können, wünschen sich die Bürgerversicherung.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 488 vom 18. April 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. April 2013