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MEDIEN/301: Vertrieb von Bewegungsdaten kein Geschäftsmodell


SPD-Pressemitteilung 377/12 vom 31. Oktober 2012

Böhning/Klingbeil: Vertrieb von Bewegungsdaten kein Geschäftsmodell



Das Telekommunikationsunternehmen O2 plant möglicherweise den Verkauf von Nutzerdaten insbesondere Bewegungsprofilen. Dazu erklären Björn Böhning und Lars Klingbeil für den Gesprächskreis Netzpolitik beim SPD-Parteivorstand:

Der Verkauf von Standortdaten ist ein sehr heikles Geschäft. Über die Nutzerdaten lassen sich viele Rückschlüsse auf den Alltag und die Lebensumstände der Menschen treffen und es lassen sich Bewegungsprofile erstellen.

Es darf nicht passieren, dass Telekommunikationsunternehmen einen Ausverkauf der Nutzerdaten betreiben. Dies würde gegen das Prinzip der informationellen Selbstbestimmung verstoßen. Wenn O2 diese Nutzerdaten und speziell Bewegungsdaten auswerten und vertreibt, muss zweierlei gewährleistet sein:

Erstens müssen die Daten strikt anonymisiert werden. Es darf kein Rückschluss von Daten zu einem bestimmten Nutzer getroffen werden. Zweitens müssen die Vertragskunden bewusst einwilligen. Eine Einwilligung, die im Kleingedruckten versteckt ist, reicht bei Weitem nicht aus.

Wir werden das sehr genau beobachten. Wir müssen gewährleisten, dass der Bürger nicht gläsern wird, der Vertrieb von Bewegungsdaten darf kein Geschäftsmodell sein.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 377/12 vom 31. Oktober 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2012