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SOZIALES/1839: Betreuungsgeld errichtet neue Barrieren für erfolgreiche Integration


SPD-Pressemitteilung 225/12 vom 27. Juni 2012

Özoguz und Schwesig: Betreuungsgeld errichtet neue Barrieren für erfolgreiche Integration

Zur Vorstellung des 9. Berichtes der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland erklären die stellvertretenden SPD-Vorsitzenden, Aydan Özoguz (MdB) und Manuela Schwesig (Ministerin für Arbeit, Gleichstellung und Soziales in Mecklenburg-Vorpommern):



Der 9. Integrationsbericht der Bundesregierung kommt zu einem positiven Ergebnis: Immer mehr Kinder aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte besuchen Kita und Krippe und profitieren von ersten Bildungs- und Sprachkompetenzangeboten. Dieser Trend ist zu begrüßen, denn eine gute frühkindliche Bildung für alle Kinder ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Integrationspolitik.

Aber die Bundesregierung handelt gegen diesen Trend. Das ist sowohl aus integrations- als auch aus bildungspolitischer Sicht unverantwortlich. Statt also Bildung attraktiv zu machen, will Schwarz-Gelb mit dem unsinnigen Betreuungsgeld Anreize schaffen, um Bildungsstätten fernzubleiben. Doch gerade für Kinder, in deren Familien eine andere Sprache gesprochen wird, ist ein früher Kita-Besuch sinnvoll. Denn von allein kann sich keine zufriedenstellende Zwei- oder Mehrsprachigkeit entwickeln.

Das Betreuungsgeld errichtet neue Barrieren für eine gute und frühe Integration von Kindern. Es ist der absolut falsche Weg, um Kinder in Deutschland unabhängig von ihrer Herkunft von Anfang an zu fördern. Wir fordern die Bundesregierung auf, Bildung von Anfang an zu fördern, anstatt mit dem Betreuungsgeld Barrieren wieder zu errichten, wo wir gerade dabei sind, sie erfolgreich abzubauen. Die Mittel für das Betreuungsgeld müssen in den notwendigen Ausbau und die Qualität von Kitaplätzen in ganz Deutschland investiert werden.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 225/12 vom 27. Juni 2012
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Juni 2012