Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → SPD

SOZIALES/1960: Fabrikunglück in Bangladesch - Ursachen bekämpfen, Transparenz herstellen


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 26. November 2012

Arbeitsgruppe: Arbeit und Soziales

Fabrikunglück in Bangladesch: Ursachen bekämpfen, Transparenz herstellen



Zum verheerenden Brandunglück in einer Textilfabrik in Bangladesch erklärt die für Unternehmensverantwortung zuständige Berichterstatterin der Arbeitsgruppe Arbeit und Soziales der SPD-Bundestagfraktion Gabriele Hiller-Ohm:

Erneut haben schlechte Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie zu einem schrecklichen Unglück geführt: 109 Menschen, vor allem junge Arbeiterinnen, kamen am Samstag in einer Fabrik bei Dhaka durch das Feuer ums Leben. Rund 200 Beschäftigte liegen mit Verbrennungen im Krankenhaus. Unser Mitgefühl gilt den Opfern und deren Familien.

Rund eintausend Arbeiterinnen waren in der Fabrik, in der auch Pullover für das deutsche Unternehmen C&A produziert wurden, auf engstem Raum eingepfercht, sodass die wenigen Notausgänge nicht ausreichen konnten. Die Kampagne für "Saubere Kleidung" kritisiert seit langem mangelhafte Sicherheitsmaßnahmen in der Textilindustrie. Erst im September waren in einer Jeans-Fabrik in Pakistan, die den deutschen Textildiscounter KiK belieferte, mehr als 250 Menschen verbrannt, weil es weder Notausgänge noch Brandschutzvorkehrungen gab.

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich dafür ein, dass solche Missstände aufgedeckt und weitere Unglücke verhindert werden. Mit einem gerade im Bundestag eingebrachten Antrag fordern wir Transparenz über soziale Produktionsbedingungen deutscher und europäischer Unternehmen - auch entlang ihrer Lieferketten. Es muss öffentlich werden, wo schlimme Arbeitsbedingungen herrschen und Arbeitsunfälle passieren, ob Kinderarbeit verhindert wird und freie Gewerkschaften - wie in Bangladesch - behindert werden, sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen.

Die anstehende Reform der EU-Modernisierungsrichtlinie ist eine große Chance, europaweite Standards für die Transparenz unternehmerischen Handelns festzulegen. Leider versucht die schwarz-gelbe Bundesregierung, das Vorhaben in Brüssel auszubremsen.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 1311 vom 26. November 2012
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. November 2012