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SOZIALES/2568: Vor 70 Jahren - Arbeitsgemeinschaft blickt auf die erste Frauentagung der SPD zurück


SPD-Pressemitteilung vom 5. November 2016

Vor 70 Jahren: ASF blickt auf die erste Frauentagung der SPD zurück


Vor 70 Jahren fand in Frankfurt am Main die erste Frauentagung der SPD statt. Zu diesem Jubiläum erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner:

Mit der Wiedergründung der SPD in den westlichen Besatzungszonen im Jahr 1946 nahmen auch die Frauen innerhalb der SPD ihre politische Arbeit wieder auf.

Am 5. und 6. November 1946 trafen sich mehr als 60 weibliche Delegierte aus den drei Westzonen und Berlin und diskutierten in der ersten Reichsfrauenarbeitstagung der SPD viele politische Fragen. Die Frauen beschäftigten sich vor allem mit der Beseitigung des Elends in Deutschland, das der Zweite Weltkrieg hinterlassen hatte. Die Freilassung der Kriegsgefangenen und die Beteiligung von Frauen an der Planung zum Wiederaufbau der zerstörten Städte waren zwei Forderungen der Frauentagung.

Die Konferenz verabschiedete außerdem Resolutionen zum Paragraph 218 und zu den Rechten der Frau im Erwerbsleben. So kämpften insbesondere Frauen wie Liesel Kipp-Kaule und Maria Lühmann-Klinke gegen "Frauenlöhne" und gegen hauswirtschaftliche Lehr- und Anlernverhältnisse für Mädchen. Liesel Kipp-Kaule setzte sich außerdem für die Reform des Mutterschutzgesetzes sowie für damals bereits ambivalente Forderungen wie Nachtarbeitsverbote für Frauen und Jugendliche ein.

Gleichstellungspolitische Fortschritte mussten immer erkämpft werden. Die Delegierten zur ersten SPD-Frauentagung in der Nachkriegszeit haben dafür einen Grundstein gelegt.

In den folgenden Jahrzehnten haben die Frauen viele Vorschläge erarbeitet, die die SPD in den Parlamenten und in Regierungsverantwortung umgesetzt hat. Ausgangspunkt für viele Gesetzesinitiativen zur Verwirklichung der Gleichstellung war und ist der von Sozialdemokratinnen erkämpfte Artikel 3 GG "Männer und Frauen sind gleichberechtigt". Ohne ihn wären ein modernes Familienrecht, die Beseitigung von Diskriminierungen im Arbeitsrecht und viele andere Verbesserungen nicht möglich gewesen.

Heute ist die SPD in Regierungsverantwortung und treibt die Gleichstellungspolitik in unserem Land weiter voran: Der gesetzliche Mindestlohn, das ElterngeldPlus, der Rechtsanspruch auf Betreuung, die Frauenquote und die Reform des Sexualstrafrechts sind Meilensteine in der Gleichstellungspolitik. Weitere müssen folgen: Lohngerechtigkeit, das Rückkehrrecht von Teilzeit zur alten Arbeitszeit und die Familienarbeitszeit sind nur einige Stichworte.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 238/16 vom 5. November 2016
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. November 2016

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