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ASIEN/726: Bangladesch - Jobangebote für 50.000 Rückkehrer aus Libyen (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 17. März 2011

Bangladesch: Jobangebote für 50.000 Rückkehrer aus Libyen

Von Naimul Haq

Beschäftigter der bangladeschischen Bekleidungsindustrie - Bild: © B. A. Sujan/IPS

Beschäftigter der bangladeschischen Bekleidungsindustrie Bild: © B. A. Sujan/IPS

Dhaka, 17. März (IPS) - Aus Solidarität mit den vielen bangladeschischen Arbeitsmigranten, die im Zuge der Gewalt in Libyen zwischen dem dortigen Machthaber Muammar al-Gaddafi und den Rebellen nach Hause zurückkehren, hat die bangladeschische Bekleidungsindustrie den Heimkehrern 50.000 Arbeitsplätze in Aussicht gestellt.

Wie der Präsident der Vereinigung der Kleidungshersteller und -exporteure (BGMEA), Abdus Salam Murshedy, gegenüber IPS erklärte, zielt die Offerte darauf ab, die Moral der repatriierten Landsleute zu heben. Da 25 Prozent aller Produktionsmaschinen nicht besetzt seien, könnten Fachkräfte sofort eingestellt werden. Vorgesehen sei ferner, die ungelernten Arbeiter auszubilden.

BGMEA, die die Interessen der Hersteller und Exporteure von Strickwaren vertritt, beschäftigt bereits 3,5 Millionen Arbeitskräfte, in der Mehrheit Frauen. Die bangladeschische Bekleidungsindustrie erwirtschaftet 78 Prozent der staatlichen Deviseneinnahmen.

Nach dem BGMEA-Angebot kündigte auch der Bangladeschische Verband der internationalen Arbeitsrekrutierungsunternehmen (BAIRA) den Heimkehrern ihre Unterstützung an. So erklärte der Verbandsvorsitzende Mohammad Abul Bashar, dass ein Teil der Rückkehrer von BAIRA-Mitgliedern beschäftigt werden könne. BAIRA war eigens gegründet worden, um die Interessen der bangladeschischer Arbeitsmigranten und der 1.100 Mitgliedsagenturen zu schützen.


Vergabe von Kleinkrediten geplant

"Viele unserer Mitglieder betreiben Fabriken und Mühlen. Aufgrund der sozialen Verantwortung, die uns zukommt, haben wir sie aufgefordert, Jobs für die Rückkehrer zu finden." Darüber hinaus sollen Mittel und Wege gefunden werden, die ihnen erlauben, mit Hilfe von Kleinkrediten Unternehmen zu gründen.

Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hat nach eigenen Angaben im Zeitraum 1. bis 10. März 6.577 Bangladeschern bei der Rückkehr geholfen. Sie geht davon aus, dass sie bis Ende Mai mehr als 19.000 Bangladescher repatriiert haben wird. Den amtlichen Schätzungen zufolge waren insgesamt 50.000 Bangladescher in Libyen beschäftigt. Doch BAIRA und andere Organisationen halten eine doppelt so hohe Zahl für realistischer. (Ende/IPS/kb/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2011