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Honduras: Proteste zum 10. Jahrestag des Staatsstreichs
Von Knut Hildebrandt
(Berlin, 1. Juli 2019, npl) - Ende Juni jährte sich in Honduras zum zehnten Mal der Staatsstreich gegen den linksliberalen Präsidenten Manuel Zelaya. Der Putsch läutete den neoliberalen Rollback in Lateinamerika und eine neue Ära der Einmischungspolitik durch die USA ein.
Begleitet war der Jahrestag von zahlreichen Protesten. Seit Monaten gehen die Beschäftigten des Gesundheits- und des Bildungswesens auf die Straße. Sie protestieren gegen die geplante Privatisierung beider Sektoren. Den Protesten schlossen sich neben Schüler*innen und Studierenden weite Bevölkerungsschichten an. Mittlerweile fordern sie den Rücktritt von Präsident Juán Orlando Hernández und seiner als korrupt geltenden Regierung.
Kurz vor dem Jahrestag des Putsches kam es zu massiven Angriffen der Polizei auf Studierende der Nationalen Autonomen Universität von Honduras. Die Student*innen blockierten eine Straße gegenüber dem Universitäts-Campus und forderten Hernández' Rücktritt. Die anrückende Polizei beschoss die Protestierenden mit Tränengas, worauf diese sich mit Steinen wehrten. Das nahm die ebenfalls angerückte Militärpolizei für Öffentliche Ordnung (Policía Militar de Orden Público) zum Anlass auf den Campus vorzudringen und scharf auf die Studierenden zu schießen.
Die Militärpolizei für Öffentliche Ordnung wurde von Präsident Orlando Hermádez gegründet. Angeblich soll sie gegen kriminelle Banden und das organisierte Verbrechen vorgehen. Eine Woche vor dem Putsch-Jubiläum kündigte Orlando Hermádez jedoch an, die Militärpolizei auf die Straße zu schicken, um die Proteste zu beenden. Das führte zu einem weiteren Anstieg der Opferzahlen. Bisher sind bei den seit April anhaltenden Protesten Dutzende Personen ums Leben gekommen. Hunderte wurden zum Teil schwer verletzt.
Mit Informationen von La Minuta
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Juli 2019
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