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NAHOST/561: Teheran und Ankara rufen zur Erweiterung der gegenseitigen Beziehungen auf (Falkenhagen)


IRNA - Islamic Republic News Agency, 27.10.2009

Teheran und Ankara rufen zur Erweiterung der gegenseitigen Beziehungen auf

Präsident Ahmadinedschad: Der Iran und die Türkei haben gemeinsame Interessen

Übersetzung aus dem Französischen von Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen


Der türkische Ministerpräsident Erdogan verkündet in Teheran die Freundschaft mit dem Iran. Vereinbart wurde eine Intensivierung der Zusammenarbeit in der Wirtschaft, im Energiebereich und bei der Terrorismusbekämpfung


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Teheran und Ankara rufen zur Erweiterung der gegenseitigen Beziehungen auf

Übersetzung aus dem Französischen von Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen


Der türkische Ministerpräsident Recep Teyyip Erdogan hatte am Dienstag den 27. Oktober eine Unterredung mit dem 1. Vizepräsidenten der Islamischen Republik Iran, Mohammad-Reza Rahimi, über die Modalitäten der Verstärkung der gegenseitigen Beziehungen und über die Entwicklungen in der Region. Recep Teyyip Erdogan und Mohammad-Reza Rahimi haben die Erweiterung der Zusammenarbeit auf internationalem Niveau gelobt und unterstrichen, dass es keinerlei Hindernisse zur weiteren Verstärkung der Zusammenarbeit beider Länder gibt.

Den Problemen der Muslime in der Welt ansprechend, haben Recep Teyyip Erdogan und Mohammad-Reza Rahimi "zur Einheit und Solidarität der islamischen Nationen" aufgerufen.

Mohammad-Reza Rahimi erklärte, dass "noch nicht genutzte Potenziale in den Beziehungen bestehen, die erforscht werden müssen", wobei er hinzufügte, dass die Situation in beiden Ländern es gestattet haben, die wirtschaftliche Kooperation zu entwickeln.

Die iranische Regierung schätzt ein, dass es "für die Erweiterung der Beziehungen zwischen beiden Ländern keinerlei Limite und keinerlei Beschränkungen gibt". Der Iran und die Türkei hätten "viele gemeinsame Standpunkte und sind besonders durch ihre religiöse und kulturelle Verwandtschaft ebenso wie durch eine gemeinsame Grenze verbunden, die es gestattet haben, das Herz beider Nationen zum Füreinander zu rühren". Mohammad-Reza Rahimi brachte die Hoffnung zum Ausdruck, "dass der gegenwärtige Besuch des türkischen Ministerpräsidenten dazu beiträgt, alle Richtungen der Beziehungen beider Seiten zu stärken"!. Indem sich Mohammad-Reza Rahimi auf die Position bezog, die der türkische Ministerpräsident gegenüber seinem israelischen Amtskollegen eingenommen hatte, sprach er seine Glückwünsche zu den von der Türkei eingenommenen Positionen aus und qualifizierte sie als "eine unerlässliche Etappe und großen Schritt zur Verteidigung der Rechte der unterdrückten Palästinenser".

Der türkische Ministerpräsident Erdogan beglückwünschte seinerseits Mohammad-Reza Rahimi zu seiner Ernennung in die Funktion, die er einnimmt, und wünschte ihm Erfolg und Wohlergehen.

"Der Iran und die Türkei teilen zahlreiche gemeinsame Angelegenheiten und Standpunkte und haben den Beweis erbringen können, dass sie Festigkeit gegenüber der Arroganz in der Welt an den Tag legen und Einschüchterungsdruck widerstehen können", erklärte Erdogan und fügte hinzu, dass "wir als befreundetes Land immer die legitimen Rechte des iranischen Volkes in der internationalem Arena unterstützt haben".

Der türkische Ministerpräsident Recep Teyyip Erdogan ist in Teheran am Montagabend zu einem zweitägigen offiziellen Besuch an der Spitze einer hochrangigen Delegation eingetroffen. Während seines Aufenthalts in Teheran hatte der türkische Ministerpräsident auch eine Begegnung mit dem iranischen Parlamentspräsidenten Ali Larijani, dem iranischen Außenminister Manouchehr Mottaki und mit einer gewissen Anzahl hoher Funktionsträger des Irans. Er traf sich anschließend auch mit Präsident Ahmadinedschad.

Der Iran und die Türkei haben beschlossen, ihr Handelsvolumen zu erweitern. Dieses soll von einem Volumen von 12 Mrd. US-Dollar im Jahre 2008 auf 20 Mrd. US-Dollar im Jahre 2011 ansteigen.


Quelle:
IRNA - Téhéran et Ankara lancent un appel à l'élargissement des relations mutuelles
www2.irna.ir/fr/news/view/line-89/0910274412210105.htm


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Präsident Ahmadinedschad: Der Iran und die Türkei haben gemeinsame Interessen

Übersetzung aus dem Französischen von Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen


Präsident Ahmadinedschad erklärte am Mittwoch, den 28. Oktober, dass der Iran und die Türkei als befreundete Länder gemeinsame Interessen teilen. Er hielt eine Ansprache anlässlich eines Treffens mit dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Im Verlauf dieses Treffens hob er hervor, dass es beiden Länder dank ihrer vereinigten Anstrengungen gelungen sei, "mit allen den Bedrohungen fertig zu werden und gemeinsam die bestehenden Stärken zu nutzen".

Die "Notwendigkeit einer neuen Ausdehnung aller Richtungen der Verbindungen zwischen den beiden benachbarten Staaten" betonend, hob Präsident Ahmadinedschad mehrere Probleme hervor, die sich den beiden Ländern auf dem Gebieten der Sicherheit und besonders der Wirtschaft stellen und die das Ergebnis fremder Einmischung in die inneren Angelegenheiten der beiden Länder seien.

Der Ausbau der Beziehungen zwischen Teheran und Ankara könne "nicht nur für die beiden Länder wohltuend, sondern auch für die ganze Region und auch die Welt des Islams von hohem Nutzen sein", bekräftigte der iranische Präsident und fügte hinzu, dass "die Islamische Republik Iran keinerlei Restriktionen bezüglich der Erweiterung der Verbindungen mit einem so befreundeten Land wie es die Türkei ist, in Betracht ziehen könne".

Sich auf die "Sackgasse" beziehend, in der sich beide Länder gegenüber dem Westen befinden, und das gälte gleichzeitig in theoretischer als auch praktischer Hinsicht, führte er näher aus, dass "die Welt neue Ideologien, neue Herangehensweisen erwartet".

Zur Beseitigung von bestehenden Hindernissen auf dem Wege der Ausweitung der bilateralen Beziehungen zwischen den beiden benachbarten Staaten aufrufend, unterstrich Präsident Ahmadinedschad die Notwendigkeit, die Konkretisierung der zwischen beiden Staaten abgeschlossenen Vereinbarungen beschleunigt in Angriff zu nehmen.

Ahmadinedschad beglückwünschte den türkischen Ministerpräsidenten zu seiner Position gegenüber dem israelischen Regime und erklärte, dass "das Regime in Tel-Aviv tatsächlich eine Bedrohung für alle Nationen darstellt".

Er ließ keinen Zweifel daran, dass "es dort keine Gerechtigkeit gibt und die Probleme nicht geregelt sind. Wenn ein illegales Regime wie das israelische Regime Atomwaffen besitzt, kann wohl niemand ein anderes Land daran hindern, Atomenergie für friedliche Zwecke zu besitzen", erklärte Ahmadinedschad. "Die Realität ist, dass das zionistische Regime eine Bedrohung für alle Länder ist (...) Ihre (Erdogans) klare Position bezüglich des zionistischen Regimes wird positive Wirkungen auf internationaler Ebene und in der islamischen Welt haben, fügte er hinzu.

Ministerpräsident Erdogan ist am Montagabend an der Spitze einer wichtigen politischen, kommerziellen und wirtschaftlichen Delegation in Teheran eingetroffen.

Seinerseits hat Ministerpräsident Erdogan dazu aufgerufen, die Beziehungen zwischen Teheran und Ankara auf neue Weise auszuweiten und die Entschlossenheit der Türkei bekräftigt, die freundschaftlichen Beziehungen mit der Islamischen Republik Iran zu verstärken und auszubauen.


Quelle:
IRNA - Le prèsident Ahmadinejad: l'Iran et la Turquie partagent des intèrêts communes
www2.irna.ir/fr/news/view/line-96/0910276714205132.htm


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Quelle:
Copyright 2009 by Dr. Hans-Jürgen Falkenhagen
mit freundlicher Genehmigung des Übersetzers


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2009