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NAHOST/764: Israel - Studenten und Veteranen protestieren gegen Wehrdienstbefreiungen (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 4. Februar 2011

Israel: Studenten und Veteranen protestieren gegen Wehrdienstbefreiungen

Proteste gegen Wehrdienstverweigerer nehmen in Israel zu - Bild: © Pierre Klochendler/IPS

Proteste gegen Wehrdienstverweigerer nehmen in Israel zu
Bild: © Pierre Klochendler/IPS

Jerusalem, 4. Februar (IPS) - In Israel nimmt der Widerstand gegen Wehrdienstverweigerer zu. Mehrere Hundert Studenten und Kriegsveteranen beteiligten sich kürzlich an einem 50 Kilometer langen Protestmarsch vom größten Rekrutierungszentrum des Landes bis zum Haus von Premierminister Benjamin Netanjahu in Jerusalem.

"Die Lasten müssen gerechter verteilt werden", forderte ein 18-jähriger Demonstrant. Eine wachsende Zahl von Israelis lässt sich inzwischen vom Dienst an der Waffe freistellen. In der Bevölkerung wächst daher die Sorge, dass eine zu geringe Militärstärke die nationale Sicherheit gefährden könne. "Bald werden wir keine Armee mehr haben", heißt es häufig.

Der Wehrdienst ist in Israel Pflicht. Alle 18-Jährigen werden einberufen. Männer müssen drei und Frauen zwei Jahre lang die Uniform anziehen. In Israel lebende Palästinenser sind von vornherein ausgenommen. Auch alle diejenigen, die den Dienst etwa aus religiösen Gründen nicht leisten wollen, erhalten rasch eine Freistellung.

Nach der Gründung des Staates Israel 1948 hatten sich 400 jüdische Religionsschüler vom Wehrdienst befreien lassen. Heute sind es rund 50.000. Dies entspricht zwölf Prozent aller Wehrpflichtigen. Etwa 35 Prozent der Frauen lassen sich aus religiösen Gründen vom Wehrdienst befreien. (Ende/IPS/ck/2011)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2011