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BERUF/1642: Azubis haben erneut deutlich mehr im Portemonnaie (idw)


Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) - 07.01.2015

Azubis haben erneut deutlich mehr im Portemonnaie

Entwicklung der tariflichen Ausbildungsvergütungen 2014



Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im Jahr 2014 zum dritten Mal in Folge kräftig gestiegen. 802 Euro brutto im Monat verdienten die Auszubildenden durchschnittlich in Westdeutschland. Das ist ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 4,6 %. Der Zuwachs fiel damit noch stärker aus als 2013 mit 4,1 %. In Ostdeutschland stiegen die tariflichen Ausbildungsvergütungen um 4,1 % auf durchschnittlich 737 Euro im Monat. Prozentual fiel die Erhöhung aber etwas schwächer aus als 2013 mit 5,0 %. Im Osten hat sich der Abstand zum westlichen Tarifniveau nicht verändert:

Es wurden wie im Vorjahr 92 % der westlichen Vergütungshöhe erreicht. Für das gesamte Bundesgebiet lag der tarifliche Vergütungsdurchschnitt 2014 bei 795 Euro pro Monat und damit um 4,5 % über dem Vorjahreswert.

Zu diesen Ergebnissen kommt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in der Auswertung der tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2014. Ermittelt wurden dabei die durchschnittlichen Vergütungen für 179 Berufe in West- und 156 Berufe in Ostdeutschland. In diesen Berufen werden 88 % der Auszubildenden ausgebildet. Das BIBB führt die Auswertung seit 1976 jährlich zum Stichtag 1. Oktober durch.

Zwischen den Ausbildungsberufen gab es wiederum erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Besonders hoch lagen die tariflichen Vergütungen in den Berufen des Bauhauptgewerbes - zum Beispiel Maurer/Maurerin - in Westdeutschland: Sie betrugen durchschnittlich 1.030 Euro im Monat. In Ostdeutschland fielen die Vergütungen in den Berufen des Bauhauptgewerbes mit durchschnittlich 834 Euro niedriger aus. Sehr hohe tarifliche Vergütungsdurchschnitte wurden beispielsweise auch in den Berufen Mechatroniker/Mechatronikerin (West: 964 Euro, Ost: 943 Euro), Kaufmann/Kauffrau für Versicherungen und Finanzen (West und Ost: 961 Euro) und Medientechnologe/Medientechnologin Druck (West und Ost: 933 Euro) erreicht.

Eher niedrig waren die tariflichen Vergütungsdurchschnitte zum Beispiel in den Berufen Friseur/Friseurin (West: 474 Euro, Ost: 269 Euro), Bäcker/Bäckerin (West und Ost: 570 Euro), Florist/Floristin (West: 572 Euro, Ost: 312 Euro) sowie Maler und Lackierer/Malerin und Lackiererin (West und Ost: 583 Euro).

Seit dem Jahr 2012 sind insbesondere aufgrund der zunehmenden Probleme bei der Besetzung von Ausbildungsstellen so starke Zuwächse bei den Ausbildungsvergütungen erreicht worden wie schon lange nicht mehr. Die durchschnittlichen Steigerungsraten lagen in den letzten drei Jahren in West- und Ostdeutschland zwischen 4 % und 5 %. In Berufen mit dem größten Bewerbermangel - zum Beispiel im Lebensmittelhandwerk, der Gastronomie oder der Reinigungsbranche - ließen sich 2014 allerdings nur vereinzelt überdurchschnittliche Anhebungen der tariflichen Ausbildungsvergütungen beobachten. Dies traf zum Beispiel in Westdeutschland für die Berufe "Restaurantfachmann/-frau" und "Koch/Köchin" mit jeweils + 4,9 % und in Ostdeutschland für den Beruf "Gebäudereiniger/Gebäudereinigerin" mit + 8,2 % zu.

Auch zwischen den Ausbildungsbereichen bestanden 2014 in West- und Ostdeutschland wieder deutliche Unterschiede im Vergütungsniveau. Überdurchschnittlich hohe Ausbildungsvergütungen wurden in Industrie und Handel (West: 871 Euro, Ost: 797 Euro) und im Öffentlichen Dienst (West und Ost: 860 Euro) erreicht. Unter dem Gesamtdurchschnitt lagen dagegen die Landwirtschaft (West: 710 Euro, Ost: 601 Euro), die Freien Berufe (West: 697 Euro, Ost: 699 Euro) und das Handwerk (West: 669 Euro, Ost: 572 Euro).


Eine ausführliche Darstellung der Ergebnisse sowie den Download von vier Schaubildern finden Sie im Beitrag "Tarifliche Ausbildungsvergütungen 2014: Deutliche Erhöhung in West und Ost" im Internetangebot des BIBB unter:
www.bibb.de/ausbildungsverguetungen-2014

Eine Gesamtübersicht über die für 2014 ermittelten Vergütungsdurchschnitte in den erfassten Berufen ist abrufbar unter:
www.bibb.de/ausbildungsverguetung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution630

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), Andreas Pieper, 07.01.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Januar 2015


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