Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → BILDUNG

HOCHSCHULE/1759: Studieren ohne Abitur weiter im Aufwind (idw)


CHE Centrum für Hochschulentwicklung - 21.01.2013

Studieren ohne Abitur weiter im Aufwind: 4.000 Studiengänge in neuem Online-Studienführer



Immer mehr Hochschulen in Deutschland bieten Studienmöglichkeiten, die nicht allein die traditionellen Zugangsbedingungen wie die Allgemeine Hochschulreife und die Fachhochschulreife vorschreiben, sondern auch Personen mit Berufsausbildung offenstehen. Rund 4.000 solcher Studiengänge verzeichnet ein neuer Online-Studienführer www.studieren-ohne-abitur.de von CHE Gemeinnütziges Centrum für Hochschulentwicklung und Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, der heute im Rahmen einer Tagung in Essen offiziell ans Netz ging. Immer mehr beruflich Qualifizierte nutzen die neuen Chancen: Mit etwa 12.000 Studienanfänger(inne)n ohne Abitur bundesweit ist ein neuer Höchststand erreicht.

Unter den Bundesländern hat Nordrhein-Westfalen mit nunmehr 4,7 Prozent beruflich qualifizierten Studienfänger(inne)n seine Spitzenposition weiter ausgebaut. Dahinter folgen Mecklenburg-Vorpommern, das mit einer Quote von 3,7 Prozent ebenfalls erheblich zugelegt hat, und Berlin mit 3,3 Prozent.

Doch trotz der positiven quantitativen Entwicklung stehen Studieninteressierte ohne Abitur und Fachhochschulreife noch vor großen Hürden. "Die Regelungen in den Bundesländern sind immer noch sehr unterschiedlich und für beruflich Qualifizierte gibt es viel zu wenig Beratungsmöglichkeiten", sagt Dr. Sigrun Nickel, Projektleiterin im CHE, "Im Internet fehlte bislang ein vertieftes Informationsangebot. Das wollten wir ändern". Deshalb hat das CHE mit finanzieller Unterstützung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft einen Online-Studienführer aufgebaut, der erstmals alle Rahmenbedingungen in den Bundesländer, umfangreiche Zusatzinformationen und Kontakte zu den richtigen Ansprechpartnern gebündelt zugänglich macht. Kooperationspartner dabei sind der Hochschulkompass der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die Stiftung für Hochschulzulassung "hochschulstart.de" sowie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK).

Über die Beratungsfunktion hinaus bietet das neue Internet-Portal auch ein Daten-Monitoring zur Entwicklung beim Studium ohne Abitur in Deutschland. Hochschulen, Ministerien, Verbände und andere Interessierte finden hier aktuelle Zahlen, Daten und Fakten. Zum Start wurden die neuesten Daten für Bund und Länder berechnet und können ab sofort auf www.studieren-ohne-abitur.de abgerufen werden. Danach beträgt der Anteil der Studienanfänger(innen) ohne Abitur und Fachhochschulreife an allen Studienanfänger(inne)n in Deutschland jetzt 2,3 Prozent, was einem Zuwachs von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Außer beim Spitzentrio Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin liegen alle übrigen Studienanfängerquoten in den Bundesländern unter diesem Bundesdurchschnitt und bewegen sich zwischen 2,1 Prozent in Rheinland-Pfalz und 0,5 Prozent im Saarland.

Bei der Tagung "Studieren ohne Abitur - erfolgreicher Weg zwischen beruflicher und akademischer Bildung?" in Essen wurde der Online-Studienführer vor 200 Teilnehmer(inne)n aus Hochschulen, Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften erstmals vorgestellt. Darüber hinaus beschäftigte sich die Veranstaltung von CHE und Stifterverband in Vorträgen und Diskussionsrunden mit Chancen und Stolpersteinen beim Studium ohne Abitur, erfolgreichen Konzepten von Hochschulen für mehr Durchlässigkeit zwischen Beruf und Studium sowie der seit geraumer Zeit beobachtbaren zunehmenden Akademisierung der Arbeitswelt.

Weitere Informationen unter:
http://www.studieren-ohne-abitur.de
- Online-Studienführer für beruflich Qualifizierte

http://www.che.de/cms/?getObject=5&getNewsID=1512&getCB=398&getLang=de - Pressemeldung

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution409

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
CHE Centrum für Hochschulentwicklung, Britta Hoffmann-Kobert, 21.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2013