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HOCHSCHULE/1763: Wissenschaftsrat empfiehlt Neuausrichtung des HIS-Instituts für Hochschulforschung (idw)


Wissenschaftsrat - 28.01.2013

Wissenschaftsrat empfiehlt Neuausrichtung des HIS-Instituts für Hochschulforschung



Eine insgesamt gute Qualität seiner Dienstleistungen für Bund, Länder und Hochschulen hat der Wissenschaftsrat dem HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF) bescheinigt. Gleichzeitig hat er dem Institut empfohlen, sich für seine künftigen Aufgaben in der Politik- und Organisationsberatung neu auszurichten.

Das HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF) ist die größte auf forschungsbasierte Dienstleistungen für den Hochschulsektor und die Hochschulpolitik spezialisierte Einrichtung in Deutschland und Europa. Das Institut führt in Ergänzung der amtlichen Statistik bundesweit Erhebungen und Analysen zu den Themenfeldern Studium, Lehre und Hochschulorganisation durch, deren Ergebnisse von Hochschulen und Hochschulpolitik stark nachgefragt werden. "Aufgrund der Vielzahl langjähriger Zeitreihenerhebungen und eines hierauf aufgebauten einzigartigen Datenbestands zum deutschen Hochschulsystem kommt dem HIS-Institut für Hochschulforschung prinzipiell große Bedeutung zu", betont der Vorsitzende des Wissenschaftsrates, Professor Wolfgang Marquardt.

Um angesichts der heutigen Dynamik im Hochschul- und Wissenschaftssystem auch weiterhin aktuelle Beratungs- und Informationsangebote entwickeln zu können, hält der Wissenschaftsrat eine methodologische Erneuerung der Erhebungen und Analysen des Instituts für erforderlich. So sollen die grundständigen Umfragestudien und Methodenentwicklungen von HIS-HF künftig stärker als bislang von auswärtigen Experten beraten werden und Fragestellungen aus den Bereichen der empirischen Wissenschafts- und Organisationsforschung einbeziehen.

Die in Folge der Exzellenzinitiative, aber auch der Pakte für Forschung und Innovation sich verändernden Kooperationsformen und Übergänge zwischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und damit auch zwischen Forschung, Studium und Lehre haben neue Gestaltungsfragen auf die hochschulpolitische Agenda gebracht. Diese muss das HIS-HF nach Auffassung des Wissenschaftsrates in seinem Beratungsangebot künftig berücksichtigen und dafür seine Untersuchungsreihen auch stärker mit eigener Forschung unterfüttern. Dem Institut wird deshalb angeraten, vermehrt in international rezipierten Fachzeitschriften zu publizieren, wissenschaftsgeleitete Drittmittel einzuwerben und die Doktorandenbetreuung in Kooperation mit anderen Hochschulforschungseinrichtungen zu verbessern. Bund und Ländern empfiehlt der Wissenschaftsrat, dem Institut eine stabile Entwicklungsperspektive und die notwendige wissenschaftliche Autonomie zu geben, um die forschungsorientierte Neuausrichtung erfolgreich vorantreiben zu können.

Das HIS-HF ist in eine Hochschulforschungslandschaft eingebettet, die in Deutschland und Europa gleichermaßen durch ein hohes Maß an Fragmentierung und eine teilweise prekäre institutionelle Grundsicherung gekennzeichnet ist. Dies steht in deutlichem Gegensatz zu der gesellschaftlichen Bedeutung, die Forschung und Lehre zum Bildungs- und Wissenschaftssystem heutzutage zukommt. Der Wissenschaftsrat regt daher an, die Aufgaben der bestehenden Einrichtungen besser abzustimmen und darüber hinaus auch die Bildung von nationalen Schwerpunkten in der Hochschul- und Wissenschaftsforschung gezielt zu fördern. Die künftig über ein Forschungsdatenzentrum am HIS-HF verfügbaren Hochschulstruktur-, Studienverlaufs- und Übergangsdaten (Schule - Hochschule - Beruf/ Wissenschaft) bilden hierfür einen guten Anknüpfungspunkt.

Weitere Informationen unter:
http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2848-13.pdf
- Stellungnahme zum HIS-Institut für Hochschulforschung (HIS-HF), Hannover

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution415

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Wissenschaftsrat, Dr. Christiane Kling-Mathey, 28.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Januar 2013