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HOCHSCHULE/1985: Neue Wege in der Lehrerbildung (idw)


Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) - 23.09.2015

Neue Wege in der Lehrerbildung

Erfolgreiche Hochschulen bei der zweiten Auswahlrunde der "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" stehen fest.


Die Lehrerbildung ist in Bewegung. Neue Medien und besserer Praxisbezug, professionelle Beratungsangebote und eine engere Verzahnung von Studium, Referendariat beziehungsweise Vorbereitungsdienst und Weiterbildung - das sind nur einige Ziele der gemeinsamen "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" von Bund und Ländern. Nach einer ersten Auswahlrunde Anfang des Jahres wurden nun in einer zweiten Auswahlrunde weitere 30 Projekte als förderungswürdig bewertet. In den beiden Ausschreibungen für den ersten Förderzeitraum 2015 bis 2018/2019 haben sich damit 59 lehramtsausbildende Hochschulen aus allen 16 Bundesländern erfolgreich behauptet. Insgesamt haben sich 85 Hochschulen an den Ausschreibungen beteiligt.


"Von der Inklusion bis zur sprachlichen und kulturellen Vielfalt im Klassenzimmer - die ausgewählten Projekte zeigen die große Bandbreite innovativer Konzepte auf den verschiedenen Feldern der Lehramtsausbildung in Deutschland. Mit der 'Qualitätsoffensive Lehrerbildung' setzen wir die richtigen Zeichen, um zukünftige Lehrerinnen und Lehrer noch besser als bisher auf die Praxis vorzubereiten und ihnen eine Ausbildung aus einem Guss anzubieten", sagte die stellvertretende Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) und Bundesbildungsministerin, Johanna Wanka.

Die GWK-Vorsitzende und rheinland-pfälzische Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Vera Reiß, sagte: "Mit den jetzt ausgewählten Projekten wird einerseits die hohe Kreativität und Innovationskraft der Hochschulen deutlich und andererseits klar, dass wir bei der Lehrerbildung in vielen Ländern auf bereits begonnenen erfolgreichen Reforminitiativen aufsetzen können. Das von uns gewählte Verfahren mit zwei Auswahlrunden hat es zudem einer ganzen Reihe von Hochschulen ermöglicht, ihre Anträge signifikant zu schärfen und zu verbessern. Auf diesen Effekt setzen wir auch in der zweiten Förderphase. Mit den jetzt geförderten Projekten macht die Lehrerbildung in Deutschland auf jeden Fall einen großen Schritt nach vorne."

Die ausgewählten Projekte setzen unterschiedliche Schwerpunkte, doch eines ist ihnen gemeinsam: Sie reagieren auf die gestiegenen Anforderungen an den Lehrerberuf. Lehrerinnen und Lehrer sollen nicht nur Experten für ihr Unterrichtsfach sein, sondern Kinder und Jugendliche gezielt in ihrer Entwicklung fördern. In der Lehrerbildung sollen deshalb fachliche, didaktische und pädagogische Studienanteile noch besser aufeinander abgestimmt werden. Viele Projekte widmen sich zudem der Inklusion. Sie wollen die Lehramtsstudierenden besser auf den Umgang mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, aber auch mit der kulturellen und sprachlichen Vielfalt der Schülerinnen und Schüler vorbereiten. Damit angehende Lehrerinnen und Lehrer einen realistischen Ausblick auf den späteren Beruf erhalten, setzen etliche Projekte auf eine engere Kooperation mit der Schulpraxis. Hierzu zählen zum Beispiel Mentoring-Konzepte, bei denen erfahrene Lehrkräfte aus der Praxis Lehramtsstudierende begleiten.

Bis zum Jahr 2023 stellt der Bund für die "Qualitätsoffensive Lehrerbildung" bis zu 500 Millionen Euro bereit. Über die Auswahl der Projekte entschied ein 18-köpfiges Gremium. Ihm gehören Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft, der schulpraktischen Lehrerausbildung, der Studierenden sowie des Bundes und der Länder an. Bedingung der Förderung und damit der Zuwendung durch den Bund ist, dass die Sitzländer der betreffenden Hochschulen den § 7 der Bund-Länder-Vereinbarung vom 12. April 2013 zur gegenseitigen Anerkennung der Lehramtsabschlüsse und Studienleistungen vollständig umsetzen.

Weitere Informationen und einen Überblick über die geförderten Projekte finden Sie unter:
www.qualitaetsoffensive-lehrerbildung.de


Weitere Informationen unter:
http://www.gwk-bonn.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution337

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK), Rebekka Kötting, 23.09.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2015

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