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MELDUNG/248: Erklärung des Global Forum for Food and Agriculture Berlin e.V. (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 20. Januar 2012

Nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft ist weltweit gefordert

Gemeinsame Erklärung des GFFA
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), Deutscher Bauernverband (DBV), Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OA)


Berlin, 20. Januar 2012. Die Gründungsmitglieder des Global Forum for Food and Agriculture Berlin e.V. treten für eine weltweit nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft ein. Diese muss eine Weltbevölkerung, die noch auf lange Sicht anwächst, mit hochwertigen Lebensmitteln in ausreichender Menge und Qualität versorgen. Eine der zentralen Voraussetzungen für eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln ist die nachhaltige Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität auf den Feldern und in den Ställen. Dies gilt in der ganzen Bandbreite der landwirtschaftlichen Erzeugung, von der konventionellen über die integrierte Landwirtschaft bis hin zum ökologischen Landbau. Nur in dieser Vielfalt können die weltweit sehr verschiedenen naturräumlichen Potenziale und Bedingungen standortgerecht ausgeschöpft und die Produktivität in der landwirtschaftlichen Erzeugung nachhaltig gesteigert werden.

Die Größe landwirtschaftlicher Betriebe ist dabei von nachrangiger Bedeutung. Entscheidend für eine nachhaltige Produktivitätssteigerung ist das Wissen der Bäuerinnen und Bauern um naturräumliche und produktionstechnische Zusammenhänge, dessen Anwendung sowie die Verfügbarkeit von standortangepasster Technologie und Ressourcen. Dazu gehören tiergerechte Haltungsverfahren und schonende Verfahren der Bodenbearbeitung in Verbindung mit einer Vielfalt an leistungsfähigen und resistenten Kulturpflanzensorten und Tierrassen. Unterstützt werden muss die Landwirtschaft durch effiziente Landtechnik. Auch Dünge- und Pflanzenschutzmittel, deren Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit nachgewiesen ist, eine effiziente Logistik und Lagerwirtschaft sowie eine produktive Lebensmittelerzeugung und -verteilung sind Bausteine einer nachhaltig produktiven Land- und Ernährungswirtschaft.

Nachdem die Zahl der Hungernden in den drei Dekaden von 1970 bis zur Jahrtausendwende schrittweise gesenkt werden konnte, hat sich die Situation im letzten Jahrzehnt wieder verschlechtert. Es gibt mehr als eine Milliarde Menschen, die chronisch unter- bzw. mangelernährt sind. Dabei hat der Hunger viele Ursachen. Zuvorderst ist die politische Vernachlässigung von Landwirtschaft und ländlichen Räumen in den am schlimmsten von Hunger bedrohten Ländern zu nennen. Zudem sind mangelnde Kaufkraft, Verteilungsprobleme, Naturkatastrophen und Lagerverluste für ein unzureichendes Angebot an Lebensmitteln ursächlich.

Eine einseitige pauschale Verurteilung moderner Land- und Ernährungswirtschaft mit negativ besetzten Schlagwörtern wie Bodenspekulation, industrielle Landwirtschaft, Antibiotika, Gentechnik und Massentierhaltung anstelle einer sachlichen, inhaltlichen Auseinandersetzung löst keine Probleme, ist gar verantwortungslos. Selbstverständlich ist es zwingende Voraussetzung für eine nachhaltig produktive und erfolgreiche Land- und Ernährungswirtschaft, dass Missstände identifiziert und nachhaltig behoben werden. Daran wirkt die Branche selbst aktiv mit.

Die Land- und Ernährungswirtschaft ist - wie alle anderen Branchen auch - ein Wirtschaftszweig, der seine Prozesse kontinuierlich weiterentwickelt und verbessert. Er ist ein sich entwickelndes System, in dem Millionen Menschen täglich mit höchster Sorgfalt für die Sicherheit und Qualität der Lebensmittel arbeiten. Das hat dazu geführt, dass die Vielfalt und Qualität unserer Lebensmittel noch nie so gut und die Produktionsprozesse noch nie so umweltverträglich ausgestaltet waren, wie sie es heute sind. Dadurch wird deutlich, dass die bisherigen Entwicklungsschritte richtig waren und der beschrittene Weg geeignet ist, den entscheidenden Lösungsbeitrag für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu liefern.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Januar 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Januar 2012