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FORSCHUNG/1053: Pig Report 2016 - Einblicke in die Struktur der Schweineproduktion (idw)


Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei - 21.12.2016

Pig Report 2016: Einblicke in die Struktur der Schweineproduktion

Ökonomennetzwerk agri benchmark untersucht die Produktionsbedingungen in 14 Ländern


Mit kritischem Blick schauen Verbraucher und verantwortliche Politiker heute auf die Tierproduktion im Inland wie im Ausland. Gerade deshalb sind verlässliche und unabhängige Informationen zu Produktionssystemen der Schweinehaltung wichtiger denn je. In der ersten Ausgabe des englischsprachigen Pig Report 2016, den das Expertennetzwerk agri benchmark Pig - ein Projekt aus dem Thünen-Institut für Betriebswirtschaft - vorgelegt hat, werden Zahlen und Fakten zur weltweiten Schweinefleischproduktion vorgelegt.


Wie entwickelt sich die Schweineproduktion weltweit? Welche Länder sind Exporteure, welche Länder Importeure von Schweinefleisch? Der Pig Report beantwortet nicht nur diese Fragen, sondern liefert einen detaillierten Einblick in die Struktur des Sektors aus 14 Ländern, die in der globalen Schweinefleischproduktion und im Handel führend sind.

So zeigt der Pig Report 2016, dass Deutschland der größte Exporteur von Schweinefleisch ist, wobei allein 15 % der deutschen Exporte nach China fließen. Dies überrascht zunächst nicht, ist China doch der größte Importeur von Schweinefleisch weltweit. Ein Blick in den Pig Report zeigt aber, dass nur 4 % des in China konsumierten Schweinefleischs aus Importen stammt. China ist heute mit 54 Millionen Tonnen der global führende Schweinefleischproduzent, an zweiter Stelle kommt dann die Europäische Union mit weniger als der Hälfte dieser Produktionsmenge.

Alleinstellungsmerkmal des Reports ist die Auswertung der Daten, die aus den typischen Betrieben des Netzwerks sowohl getrennt für die Sauenhaltung und die Schweinemast als auch für geschlossene Systeme mit Sauenhaltung und Schweinemast gewonnen werden konnten. Dazu gehören einerseits produktionstechnische Kennziffern wie Ferkelanzahl und -gewichte, Mortalitäten, tägliche Zunahmen und Mastdauer, andererseits auch betriebswirtschaftliche Ergebnisse wie Vollkostenrechnungen, Preisanalysen sowie Rentabilitätskennzahlen. So wird es möglich, die Unterschiede in der Wirtschaftlichkeit der Schweineproduktion in verschiedenen Ländern zu verstehen und die Konsequenzen geänderter Rahmenbedingungen für die Betriebe aufzuzeigen.

Der Pig Report liefert Betriebsleitern und Verantwortlichen in der Politik wichtige Hinweise: Er zeigt, wo die Länder oder Betriebe im internationalen Wettbewerb stehen und gibt Entscheidungshilfen, wenn es um Investitionen zur Produktivitätssteigerung oder zum Schutz der Umwelt und Verbesserung des Tierwohls geht. Für die nächsten Jahre ist geplant, das Netzwerk auf weitere Länder auszuweiten und weitere typische Betriebe in die Analysen aufzunehmen. Schließlich werden die Daten auch für Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen von Tierwohl- und Umweltschutzmaßnahmen genutzt.


Weitere Informationen unter:
http://www.agribenchmark.org/pig
- Netzwerk agri benchmark Pig


Ausgewählte Seiten des Reports sind öffentlich verfügbar unter:
http://www.agribenchmark.org/pig/publications-and-projects.html

Auf derselben Seite kann auch die vollständige Printversion des Reports bestellt werden.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1208

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für
Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Dr. Michael Welling, 21.12.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Dezember 2016

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