Universität Kassel - 08.09.2015
Schonende und energieeffiziente Verarbeitung von Bio-Lebensmitteln
Bio-Lebensmittel schonender und effizienter zu trocknen, zu kühlen und zu gefrieren - das ist das Ziel eines Projekts, das eine Agrarwissenschaftlerin der Universität Kassel koordiniert. Neben einer besseren Energiebilanz soll dies auch zu höherer Produktqualität führen - und zu weniger verdorbenen Lebensmitteln.
In dem internationalen Projekt mit dem Titel "SusOrganic" erarbeiten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Qualitätsstandards für
verarbeitete Bio-Produkte, sammeln vorbildliche Beispiele aus
Bio-Unternehmen und werten vorhandene Verfahren aus. Sie experimentieren
aber auch mit eigenen, neu entwickelten Kühl- und Trocknungsverfahren. "Die
Verarbeitung von Lebensmitteln ist unnötig energieintensiv, gerade wenn
konventionelle Verarbeitungsmethoden genutzt werden", sagt
Projekt-Koordinatorin Dr. Barbara Sturm, Leiterin der Gruppe
Nacherntetechnologie am Fachgebiet Agrartechnik der Uni Kassel. "Die
Effizienz von Anlagen in der Lebensmitteltrocknung liegt bei
durchschnittlich 35-45 Prozent, kann aber manchmal auch nur 10 Prozent
erreichen. Da liegt ein erhebliches Einsparpotenzial." Es gibt noch einen
zweiten Aspekt, betont sie: "Mit schonenderen Verfahren lassen sich
Qualitätsverluste und Schwund vermindern." Das führe dazu, dass mehr
Lebensmittel auf den Tellern der Verbraucher ankommen, anstatt im
Produktionsprozess aussortiert zu werden.
Am Ende will die Projektgruppe eine Art Handbuch für die Trocknung und Kühlung bzw. das Einfrieren von Bio-Lebensmitteln präsentieren. Das umfasst Qualitätsstandards sowie Verarbeitungsrichtlinien zur Prozessoptimierung und besserer Produktqualität. Teil der Ergebnisse sollen auch Lebenszyklusanalysen (LCA) und Lebenszykluskostenanalysen (LCCA) der Produkte sein. Außerdem will die Projektgruppe Mess- und Regelungssysteme zur verbesserten Steuerung des Trocknungsprozesses entwickeln.
"SusOrganic" ist im vergangenen März gestartet und läuft noch bis Februar 2017. Das Projekt wird von der EU mit 1,03 Mio. Euro unterstützt, wovon 151.571 Euro auf die Universität Kassel entfallen. Es wird von der Universität Kassel koordiniert und umfasst sechs weitere Partner, davon vier Universitäten (Schwedische Universität für Agrarwissenschaften, Universität Teramo, Italien, Universität Tuscia, Italien, Agrarökonomische und Veterinärmedizinische Universität Bukarest, Rumänien), ein Forschungszentrum (SINTEF Energie Forschung, Norwegen) und ein Bio-Lebensmittelunternehmen (Meridian Fruchthandelsgesellschaft mbH, Deutschland).
Weitere Informationen unter:
http://www.uni-kassel.de
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution45
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Kassel, Sebastian Mense, 08.09.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2015
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