Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → ERNÄHRUNG

MARKT/1893: Entwicklung bei Abrechnungsmasken von Schlachtschweinen scharf kritisiert (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 24. November 2011

DBV-Präsident Sonnleitner: "Stück aus dem Tollhaus"

Entwicklung bei Abrechnungsmasken von Schlachtschweinen scharf kritisiert


Als "Stück aus dem Tollhaus" bezeichnete Gerd Sonnleitner, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), vor Bauern in Nordrhein-Westfalen die Entwicklungen bei den Abrechnungsmasken in den letzten Wochen. "Wieder einmal wurde ignoriert, dass die Schweinemäster ausreichend Zeit brauchen, um sich auf neue Abrechnungssysteme einzustellen, denn sonst drohen den Mästern wirtschaftliche Einbußen". Die Abrechnungsmasken sollten sich am Handelswert orientieren und möglichst nachvollziehbar gestaltet werden, betonte Sonnleitner. Unterm Strich müssten Landwirte durch die Maske in die Lage versetzt werden, über gezielte Produktion und Auswahl sowie Sortierung marktgerechte Schlachtschweine zu verkaufen.

Die Notwendigkeit neuer Abrechnungsmasken sei durch die Änderung von Schätzformeln zum 4. Oktober 2011 erforderlich geworden, erklärte Sonnleitner. Die Grundlagen dafür seien lange bekannt gewesen, aber nur ein Schlachtunternehmen war in der Lage, eine entsprechende Abrechnungsmaske umzusetzen. "Geradezu unglaublich ist aber das Geschehen, das im Oktober 2011 seinen Lauf nahm. Da die Bewertung der Schlachtschweine offenbar in vielen Fällen höher erfolgte als erwartet, wurden Gelder der Bauern oftmals einfach einbehalten. Darüber hinaus wurden in einigen Unternehmen über Nacht neue Abrechnungsmasken eingeführt. Diese Vorgehensweise von eigentlich renommierten Unternehmen macht mich wütend und gleicht einem Stück aus dem Tollhaus!", brachte es Sonnleitner auf den Punkt.

Sonnleitner schlussfolgerte: "Neben der Erforschung der technischen Ursachen sehen wir die dringende Notwendigkeit einer flächendeckenden Transparenz der Klassifizierungsdaten. Wir müssen gerade im Bereich der bezahlungsrelevanten Daten unabhängiger werden von den Schlachtunternehmen".


*


Quelle:
Pressemitteilung vom 24. November 2011
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2011