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TIPS/403: Gutes aus der Natur - Vogelbeeren selbst verarbeiten (aid)


aid-Newsletter Nr. 37 vom 10. September 2013

Gutes aus der Natur

Vogelbeeren selbst verarbeiten



(aid) - Wer im Herbst durch den Wald spaziert, kann die leuchtend roten Vogelbeeren entdecken. Die sind aber nicht - wie der Name suggeriert - nur den Vögeln vorbehalten, obwohl sie frisch vom Baum und früh geerntet sehr bitter schmecken. Ein anderer Name für die Wildfrucht klingt schon einladender für den menschlichen Speiseplan: Eberesche (Sorbus aucuparia). Nach den ersten Frösten verlieren die Früchte der Eberesche ihren bitteren Geschmack und entfalten ihr leicht süßlich-herbes Aroma. Wer empfindlich gegenüber sauren Lebensmitteln ist, sollte die Beeren nicht roh essen, um Magenbeschwerden vorzubeugen.

Gekocht können die köstlichen Früchte aber bedenkenlos genossen werden. Denn durch die hohen Temperaturen wird die bittere Parasorbinsäure in die gut verträgliche Sorbinsäure umgewandelt.

Vogelbeeren lassen sich zu Konfitüre, Kompott, Sirup, Saft, Schnaps und Likör verarbeiten. Für ein leckeres Gelee werden die Beeren mit Apfel- oder Birnensaft weich gekocht, durch ein Sieb gestrichen und mit Zitronensaft und Gelierzucker eingedickt. Ein Vogelbeer-Chutney mit Zwiebeln, Tomaten, Paprika und Rosinen gibt Wildgerichten eine besondere Note. Exotisch schmeckt ein Tomaten-Vogelbeer-Ketchup - etwa zu Ofenkartoffeln und Gegrilltem.

Dabei sind Vogelbeeren auch sehr gesund: Sie enthalten reichlich Vitamin C (bis zu 100 mg pro 100 g Beeren), Provitamin A und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe.

Botanisch gesehen gehört die Eberesche zu den Rosengewächsen. Sie ist in Nord-, Mitteleuropa und Westasien beheimatet und in lichten Laub- und Nadelwäldern, aber auch am Wegesrand und in Hecken zu finden. Vogelbeeren reifen noch bis in den Oktober hinein. Das Wildobst ist auch bei Vögeln und Kleinsäugern beliebt, sodass nicht zu spät mit der Ernte begonnen werden sollte. Wer die ersten Fröste nicht abwarten möchte, kann die Früchte auch über Nacht einfrieren, um den bitteren Geschmack zu reduzieren. Inzwischen gibt es aber auch bitterstoffarme oder bitterstofffreie Zuchtsorten (Edel-Ebereschen), die frisch gegessen werden können.

Heike Kreutz, www.aid.de

Weitere Informationen zum Thema Wildobst gibt es in dem Hörfunkbeitrag "Wildobst - Beeren und Früchte mit besonderem Aroma" unter www.aid.de/presse/hoerfunkbeitraege_archiv_2009.php

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Quelle:
aid-Newsletter 37 vom 10.9.2013
Herausgeber: aid infodienst
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. September 2013