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VERBAND/1577: Generalsekretär des Bauernverbandes auf Rundreise durch Sachsen (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 3. Dezember 2009

Unsere nachhaltige Landwirtschaft ist einzigartig und unverwechselbar

DBV-Generalsekretär auf Rundreise durch Sachsen


"Die Auswirkungen der allgemeinen Finanz- und Wirtschaftkrise hat die Bauern zeitversetzt, aber mit voller Wucht getroffen". Dies stellte Dr. Helmut Born, der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen einer Rundreise durch Sachsen fest. Die Preise seien bei vielen Produkten im Keller. Die Stimmung in den landwirtschaftlichen Betrieben sei miserabel. Trotzdem zeigte sich Born nicht generell pessimistisch: "Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere Betriebe durchhalten werden, vorausgesetzt die politischen Rahmenbedingungen stimmen". Einige Märkte zeigten zudem erste Anzeichen einer Erholung. Während der eintägigen Tour durch den Freistaat hielt Born einen Vortrag zur zukünftigen Ausgestaltung der EU-Agrarpolitik in Grimma vor den Teilnehmern der Bezirksversammlung der Vereinigten Hagelversicherung und besuchte anschließend die Agrargenossenschaft Pötzschau e.G. bei Leipzig. Am Abend sprach Dr. Born vor den Delegierten der Kreisbauernverbände Erzgebirge, Aue, Stollberg und Schwarzenberg zu aktuellen Themen der Agrarpolitik.

Zur Zukunft der EU-Agrarpolitik machte Born deutlich, dass Brüssel jetzt vor der Planung des EU-Haushalts von 2014 bis 2020 stehe. "Unsere nachhaltige und multifunktionale Landwirtschaft ist einzigartig, unverwechselbar und unschlagbar. Wir erhalten sie aber nicht mit einer radikalen Marktorientierung. Wir brauchen Leitplanken im Markt, eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe und eine finanzielle Honorierung von Umweltleistungen. Deswegen haben die Direktzahlungen auch nach dem Jahr 2013 eine zentrale Bedeutung", machte Born deutlich. Besonders auf dem Milchmarkt komme es jetzt darauf an, der Molkereiwirtschaft zu helfen gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel, aber auch den Abnehmern der deutschen Grenzen eine bessere Verhandlungsposition zu ermöglichen. Nur so könne es gelingen, die weltweit stabilere Milchmarktsituation möglichst schnell auch bei den Milcherzeugern ankommen zu lassen. Brüssel, Bund und Länder seien darüber hinaus gefordert, die zugesagten Mittel in einem Sofortprogramm rasch den Betrieben zuzuführen. Das Grünlandmilchprogramm der Bundesregierung gehe in die richtige Richtung. Noch sei aber nicht klar, wann wie viel Entlastung die Milchbauern erreiche. Der DBV werde hier mit Nachdruck auf schnelle Entscheidungen drängen.

Mit Sorge äußerte sich Born zum gegenwärtigen Flächenverbrauch in Deutschland von 120 Hektar je Tag, der zu einem erheblichen Teil der landwirtschaftlichen Nutzfläche verloren geht. Durch den Koalitionsvertrag bestehe jetzt aber die Chance eine neue Regelung festzuschreiben. Danach soll für jeden Quadratmeter, der an einer Stelle neu versiegelt wird, an einer anderen Stelle ein Quadratmeter entsiegelt werden müssen. Das bedeute letztlich, dass die innerörtlichen Lagen stärker bebaut werden dürften und die Versiegelung neuer Flächen teurer wird.

Auch die globale Klimapolitik war Thema auf der Rundreise des DBV-Generalsekretärs in Sachsen. Born schätzt ein, dass die Regierungen vieler Nationen in Kopenhagen beim Weltklimagipfel die Notwendigkeit deutlich machen, dass Biomasse, Bioenergie und Biokraftstoffe vorangebracht werden müssen. Neben der Wasserkraft und der Fotovoltaik sowie der Windenergie tragen sie die Hauptlast, um vor allem von der CO2-trächtigen Kohle und beim Erdöl wegzukommen.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 3. Dezember 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Dezember 2009