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VERBAND/1634: "Vom Klimawandel getroffen und gefordert" (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 5. August 2010

"Vom Klimawandel getroffen und gefordert"

DBV-Präsident schreibt in "Klartext" in der dbk


Über den Klimawandel zu reden sei das eine. Mit ihm zu leben und darauf zu reagieren das andere. Hier seien die Landwirte besonders betroffen und gefordert. "Wir müssen unsere Betriebe, Technik und Anbauentscheidungen darauf einstellen und von der Wissenschaft und Züchtung neue Lösungen einfordern", hob Gerd Sonnleitner, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im "Klartext" der Deutschen Bauern Korrespondenz dbk, der DBV-Mitgliedszeitschrift, hervor. Die Landwirte würden zuallererst einen wichtigen Beitrag zum aktiven Klimaschutz, zum Beispiel durch effizienteres Arbeiten und vor allem durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe, leisten. "Wir dürfen uns da nicht verstecken und sollten uns ehrgeizige Ziele setzen und der Gesellschaft ein Angebot machen, wie wir da in den nächsten Jahren weiterarbeiten wollen und können", erklärte der Bauernpräsident. Aus seiner Sicht lassen sich so auch verquere Diskussionen um den vermeintlichen "Klimakiller" Landwirtschaft oder um fleischlose Tage in Bundestagskantinen auffangen.

Klimawandel und Wetter sei derzeit in aller Munde. "Wir Bauern reden seit jeher und gerne übers Wetter und müssen damit leben und umgehen können", so Sonnleitner. Dieser Sommer fordere aber auch die Landwirte, "wir sind mitten in einer schwierigen Ernte". So werde die diesjährige Ernte unter dem Schnitt der letzten Jahre liegen. "Wenn wir diese Einschätzungen dann vermelden, beginnt ein interessantes Spiel in den Medien: Sofort wird ein Anstieg der Lebensmittelpreise, insbesondere der Brötchenpreise, befürchtet", beschrieb Sonnleitner. Es sei faszinierend, wie sensibel das ganze Land auf das Thema Lebensmittelpreise reagieren würde. In diesem Zusammenhang machte Sonnleitner deutlich, dass grundsätzlich eine Debatte über Lebensmittelpreise gut sei. "Ich habe aber was dagegen, dass Lebensmittel immer die Billigmacher der Nation sein sollen. Wer nachhaltig erzeugte Nahrungsmittel haben will, der muss der deutschen Öffentlichkeit die einfache Botschaft ins Stammbuch schreiben: Lebensmittel sind mehr wert!", erklärte der Bauernpräsident. Er hegt die leise Hoffnung, dass "wir angesichts der augenscheinlichen Zunahme von Wetterextremen, wie wir sie in diesem Jahr wieder erleben, in dieser für uns wichtigen Frage weiterkommen."


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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. August 2010
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2010