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VERBAND/1851: Kritik am "Wunschkonzert" des Bundesrates zur Novelle des Tierschutzgesetzes (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 6. Juli 2012

Kritik am "Wunschkonzert" des Bundesrates zur Novelle Tierschutzgesetz

DBV: Nur wenige gute Ansätze vorhanden



Der Deutsche Bauernverband (DBV) unterstützt die Weiterentwicklung des Tierschutzes. Doch Tierschutz kann nur dann wirksam sein, wenn er in der Praxis der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung umsetzbar ist. Der DBV hatte bereits zum Entwurf des neuen Tierschutzgesetzes der Bundesregierung festgestellt, dass dieser in einigen Bereichen über das Ziel hinausschießt. Deshalb ist das praxisferne "Wunschkonzert" des Bundesrates nicht akzeptabel.

Deutlich wird das u.a. an der Forderung nach Krisenplänen für Havarien und Brände in Tierhaltungsanlagen. Brandschutz ist wichtiges Anliegen jedes Landwirts. Der Versuch, den Brandschutz im Tierschutzgesetz und nicht im Baurecht zu regeln, ist aber nicht nachzuvollziehen. Auch die verschiedenen Ansätze, die Betäubungspflicht auf nahezu alle Eingriffe am Tier auszudehnen, ohne auch die Belastungen für das Tier durch eben diese Betäubung zu berücksichtigen, zeugt eher von Aktionismus als fachlich fundiertem Vorgehen.

Der Wunsch, Tierschutzindikatoren zu berücksichtigen, ist dagegen sicherlich der richtige Weg. Doch fehlen hier noch handhabbare und praktikable Verfahren. Insofern ist es zu früh, dieses jetzt schon gesetzlich verankern zu wollen. Ähnliches gilt auch für den Versuch, ein Tierschutzlabel gesetzlich zu regeln. Dies muss nach Ansicht des DBV den Wirtschaftsbeteiligten vorbehalten bleiben.

Begrüßt wird auch das Ziel, im Hinblick auf das Ende der betäubungslosen Ferkelkastration alternative und praktikable Verfahren für alle Ferkelerzeuger zu prüfen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 6. Juli 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juli 2012