Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → FAKTEN

DEMOSKOPIE/322: Unzufriedenheit mit schwarz-gelber Bundesregierung (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 27. Mai 2010

ARD-DeutschlandTREND Juni 2010 I:
Zufriedenheit mit schwarz-gelber Bundesregierung auf neuem Tief

Mehrheit der Deutschen fände Große Koalition besser als Fortsetzung von Schwarz-Gelb


Die Zufriedenheit mit der schwarz-gelben Bundesregierung ist im aktuellen ARD-DeutschlandTrend auf einem neuen Tief angelangt. Nur noch 20 Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der schwarz-gelben Koalition zufrieden. Dies sind sechs Punkte weniger im Vergleich zum Vormonat. 78 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Arbeit von Schwarz-Gelb (+5). So negativ wurde eine Bundesregierung zuletzt im November 2006 bewertet. Für diese Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 1000 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

Angela Merkel muss bei der Politikerzufriedenheit starke Einbußen hinnehmen. Sie verliert gegenüber dem Vormonat 10 Punkte und erreicht nur noch eine Zustimmung von 48 Prozent. Dies ist der schlechteste Wert für Angela Merkel seit November 2006. In der Rangliste der beliebtesten Parteipolitiker belegt sie damit nur noch Platz 3. An der Spitze der Beliebtheitsliste liegt weiterhin Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Mit seiner Arbeit sind unverändert 61 Prozent der Deutschen zufrieden. Auf Platz zwei folgt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen, mit deren Arbeit 50 Prozent der Deutschen zufrieden sind (-4). Finanzminister Wolfgang Schäuble liegt mit einer Zustimmung von 47 Prozent knapp hinter der Kanzlerin auf dem vierten Platz (-4). Schlusslicht bei den abgefragten Parteipolitikern ist weiterhin FDP-Chef Guido Westerwelle, der unverändert auf eine Zustimmung von 24 Prozent kommt.

Vor die Frage gestellt, ob angesichts der Schuldenkrise die schwarz-gelbe Bundesregierung ihre Arbeit wie geplant fortsetzen sollte oder eine Große Koalition aus Union und SPD besser wäre, entscheidet sich die Mehrheit der Deutschen für die Große Koalition. 58 Prozent sind der Meinung, dass eine Große Koalition besser wäre. Nur jeder Fünfte (22 Prozent) möchte, dass die schwarz-gelbe Bundesregierung ihre Arbeit wie geplant fortsetzt. Auch eine Mehrheit der Unions-Anhänger von 55 Prozent fände eine Große Koalition besser. Nur 37 Prozent der Unions-Anhänger sind dafür, dass Schwarz-Gelb die Arbeit fortsetzt.

In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends verliert die Union gegenüber dem Vormonat zwei Punkte und kommt auf 33 Prozent. Die SPD kann einen Punkt hinzugewinnen und erreicht 27 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und kommt auf sieben Prozent. Die Grünen liegen unverändert bei 16 Prozent. Die Linke legt um einen Punkt zu und kommt auf elf Prozent. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap am Dienstag und Mittwoch dieser Woche 1.500 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.


Befragungsdaten
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
Fallzahl: 1.000 Befragte, Sonntagsfrage: 1.500 Befragte
Erhebungszeitraum: 25. bis 26. Mai 2010
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%

*


Quelle:
Presseinformation vom 27. Mai 2010
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2010