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DEMOSKOPIE/399: Rot-Grün so stark wie zuletzt vor 11 Jahren (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 4. August 2011

ARD-DeutschlandTrend August 2011:
Rot-Grün so stark wie zuletzt vor 11 Jahren

50 Prozent sprechen Steinbrück das Format zu, Kanzler zu werden


In der Sonntagsfrage des aktuellen ARD-DeutschlandTrends legt die SPD gegenüber dem Vormonat um zwei Punkte zu und erreicht 28 Prozent. Die Union kommt unverändert auf 32 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und liegt bei vier Prozent. Die Grünen erreichen unverändert 23 Prozent. Die Linke liegt unverändert bei acht Prozent. Damit kommen SPD und Grüne zusammen auf 51 Prozent. So stark war Rot-Grün im ARD-DeutschlandTrend zuletzt im Februar 2000. Für die Sonntagsfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen hat das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.507 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

47 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass die nächste Bundesregierung von der SPD geführt sein sollte. Dies sind sieben Punkte mehr im Vergleich zum September 2009. Dass die nächste Bundesregierung wieder von der Union geführt sein sollte, wünschen sich 39 Prozent der Bundesbürger (-6).

Falls die Deutschen den Bundeskanzler direkt wählen könnten, würde Amtsinhaberin Angela Merkel auch in diesem Monat gegen beide potentiellen SPD-Herausforderer verlieren. Im Falle einer Direktwahl zwischen Angela Merkel und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier würden sich 40 Prozent für Merkel und 44 Prozent für Steinmeier entscheiden. Wenn die Deutschen die Wahl hätten zwischen Angela Merkel und dem früheren Finanzminister Peer Steinbrück, wäre der Abstand größer: 38 Prozent würden Angela Merkel und 46 Prozent Peer Steinbrück wählen. Würden die Grünen mit Fraktionschef Jürgen Trittin einen Kanzlerkandidaten aufstellen, ginge eine Direktwahl hingegen zugunsten Merkels aus: 56 Prozent der Deutschen würden sich für Angela Merkel und nur 23 Prozent für Jürgen Trittin entscheiden.

Der als Kanzlerkandidat gehandelte SPD-Politiker Peer Steinbrück bekommt von den Deutschen gute Bewertungen. 68 Prozent meinen, Steinbrück "sagt klar, was er denkt und nimmt kein Blatt vor den Mund". 51 Prozent finden, Steinbrück "hat in der Finanzkrise bewiesen, dass er das Land führen kann". 50 Prozent sind der Ansicht, Steinbrück "hat das Format, der nächste Bundeskanzler zu werden". Immerhin 42 Prozent sagen, Steinbrück "ist der Politiker mit dem größten wirtschafts- und finanzpolitischen Sachverstand". Dass Steinbrück "bei der nächsten Bundestagswahl 2013 mit 66 Jahren zu alt wäre, um Kanzler zu werden", denken 36 Prozent.

Die überzeugendsten Politiker in Deutschland sind in diesem Monat Verteidigungsminister Thomas de Maizière und Finanzminister Wolfgang Schäuble. Mit ihrer Arbeit sind jeweils 57 Prozent der Deutschen zufrieden. De Maizière legt damit um einen Punkt gegenüber dem Vormonat zu, Schäuble bleibt unverändert. Beide teilen sich damit den ersten Platz der abgefragten Spitzenpolitiker. Auf Platz zwei folgt SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier mit einer Zustimmung von 54 Prozent (+3) vor Peer Steinbrück, der mit einer Zustimmung von 53 Prozent (-1) den dritten Platz belegt. Bundeskanzlerin Angela Merkel verliert gegenüber dem Vormonat vier Punkte. Mit ihrer Arbeit sind 45 Prozent der Deutschen zufrieden - ihr niedrigster Wert in diesem Jahr. Damit liegt sie zusammen mit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (+-0) auf dem vierten Platz.


Befragungsdaten

- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18 Jahren
- Fallzahl: 1.007 Befragte, Sonntagsfrage: 1.507 Befragte
- Erhebungszeitraum: 01.08.2011 bis 02.08.2011; Sonntagsfrage: 01.08.2011 bis 03.08.2011
- Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
  * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%


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Quelle:
Presseinformation vom 4. August 2011
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
Appellhofplatz 1, 50667 Köln
Postanschrift: 50600 Köln,
Telefon: 0221/220 2407, Fax: 0221/220 2288,
Internet: www.wdr.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2011