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DEMOSKOPIE/418: Piraten legen auch in NRW kräftig zu (WDR)


Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR) - Pressemitteilung vom 16. Oktober 2011

WESTPOL-Umfrage: Piraten legen auch in NRW kräftig zu

Rot-Grün im NRW-Trend weiter mit Mehrheit, Grüne verlieren jedoch an Zustimmung


Die Piratenpartei legt auch in Nordrhein-Westfalen in der Gunst der Wählerinnen und Wähler deutlich zu. Das ist das Ergebnis des jüngsten NRW-Trends von Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins WESTPOL. Demnach würden 7 Prozent der Befragten für die Piraten votieren, wenn an diesem Sonntag Landtagswahl wäre, und der Partei damit erstmals den Einzug in das nordrhein-westfälische Landesparlament ermöglichen. Bei der letzten Umfrage im April dieses Jahres kamen die Piraten auf lediglich 2 Prozent.

Dass sie sich prinzipiell vorstellen können, der Piratenpartei ihre Stimme zu geben, gaben sogar 23 Prozent der Befragten an. 75 Prozent können sich das nicht vorstellen.


Sonntagsfrage sieht erneut Mehrheit für Rot-Grün

Die amtierende Koalition aus SPD und Grünen hätte, wenn am Sonntag gewählt würde, erneut eine absolute Mehrheit von zusammen 51 Prozent, 3 Punkte weniger als noch im April. Zwar verlieren die Grünen im Vergleich zum NRW-Trend vom Frühjahr 8 Punkte und kommen auf nur noch 16 Prozent, die SPD aber kann 5 Punkte zulegen und käme bei einem Urnengang auf 35 Prozent der Stimmen, wäre damit stärkste politische Kraft.

Die CDU verliert und erreicht im aktuellen Trend 31 Prozent (-3), FDP und Linke würden mit 3 Prozent (-1) bzw. 4 Prozent (unverändert) nicht mehr im nordrhein-westfälischen Landtag vertreten sein.


Kraft baut Vorsprung vor Röttgen aus

Gefragt, wen sie bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten bzw. der Ministerpräsidentin bevorzugen würden, sprechen sich 52 Prozent für die SPD-Politikerin und Amtsinhaberin Hannelore Kraft aus, ein Plus von 6 Prozentpunkten im Vergleich zum April. CDU-Landesparteichef und Bundesumweltminister Norbert Röttgen würden 30 Prozent ihre Stimme geben, 2 Punkte weniger.


Neuwahlen stoßen auf Ablehnung

Erneut deutlich fällt die Ablehnung von möglichen Neuwahlen aus. 68 Prozent der Befragten sind gegen vorgezogene Wahlen, 11 Prozentpunkte mehr als im April. Lediglich 24 Prozent (-7) sind dafür.


Nur geringe Veränderungen bei Parteikompetenzen

Bei den Parteikompetenzen können die Sozialdemokraten auf einem ihrer klassischen Felder punkten. Gefragt, welche Partei für soziale Gerechtigkeit sorgen könne, entscheiden sich 51 Prozent für die SPD, 18 Prozent für die CDU und 9 Prozent für die Grünen. Auch bei der Frage, wer eine gute Schul- und Bildungspolitik mache, führen die Sozialdemokraten mit 39 Prozent vor CDU (29) und Grünen (7). Diese Werte haben sich im Vergleich zum Mai 2010, dem letzten Zeitpunkt ihrer Erhebung, kaum verändert, trotz des im Sommer von den drei Parteien geschlossenen Schulkonsenses.

Die CDU führt hingegen in den Kompetenzfeldern "Wirtschaft voranbringen" und "Verschuldung NRWs in den Griff bekommen" mit 40 bzw., 30 Prozent vor der SPD mit 35 bzw. 27 Prozent, der Vorsprung ist im Vergleich zum Mai 2010 allerdings kleiner geworden.

Spitzenwert für die Grünen bleibt die Umweltpolitik. Auf die Frage, wem die Wählerinnen und Wähler zutrauen, eine gute Umweltpolitik zu betreiben, nennen 61 Prozent die Grünen, der beste bei dieser Umfrage gemessenen Einzelwert für eine Partei. Die CDU kommt auf 13, die SPD auf 11 Prozent.

Für den NRW-Trend hat Infratest dimap im Auftrag von WESTPOL in dieser Woche 1000 Wählerinnen und Wähler telefonisch befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ für alle Wahlberechtigten.


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Quelle:
Presseinformation vom 16. Oktober 2011
Herausgeber:
Westdeutscher Rundfunk Köln (Anstalt des öffentlichen Rechts),
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Oktober 2011