Schattenblick →INFOPOOL →POLITIK → FAKTEN

DEMOSKOPIE/510: 80 Prozent der Deutschen wollen mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit (DSW)


Deutsche Stiftung Weltbevölkerung - DSW - Pressemitteilung vom 26.08.2013

Umfrage: 80 Prozent der Deutschen wollen mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit

Stiftung Weltbevölkerung startet Kampagne zur Bundestagswahl



Hannover, 26. August 2013. Kurz vor der Bundestagswahl befürworten die Bundesbürger ein stärkeres entwicklungspolitisches Engagement Deutschlands. 80 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Deutschland seine internationale Zusage einhält, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit zu investieren. Von diesem Wert ist Deutschland mit zuletzt 0,38 Prozent weit entfernt. 40 Prozent der Befragten zufolge sollte der Anteil Deutschlands sogar höher als 0,7 Prozent sein. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die TNS Emnid im Auftrag der Stiftung Weltbevölkerung durchgeführt hat.

"Das Umfrageergebnis ist ein klarer Auftrag an die neue Bundesregierung: Deutschland darf nicht länger mit Nebelkerzen werfen, sondern muss endlich seine internationale Zusage umsetzen", betont Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Wenn sich die Bundesregierung vom 0,7 Prozent-Ziel verabschiedet, ist das ein Schlag ins Gesicht der Bundesbürger und der Menschen in Entwicklungsländern."

Weitere Ergebnisse der Umfrage:

- 81 Prozent der Befragten finden es wichtig, dass sich Deutschland für die Bekämpfung von Armut in Entwicklungsländern engagiert. Für jeden Dritten (34 Prozent) ist das sogar sehr wichtig.

- 74 Prozent sprechen sich dafür aus, dass sich die Bundesregierung besonders in Afrika südlich der Sahara engagieren sollte, gefolgt von Nordafrika (61 Prozent) sowie Ost- und Südosteuropa (52 Prozent).

- Die Deutschen sind grundsätzlich bereit, selbst etwas zur Armutsbekämpfung beizutragen: Jeder zweite würde eine Unterschriftenaktion unterstützen (49 Prozent) oder die etwas teureren, fair gehandelten Produkte wie Kaffee oder Schokolade kaufen (48 Prozent).

Die repräsentative Umfrage wurde am 23. und 24. Juli 2013 von TNS Emnid im Auftrag der Stiftung Weltbevölkerung durchgeführt. Befragt wurden deutschlandweit 1.006 Bundesbürger im Alter ab 18 Jahren. Kampagne "Nullkommasieben" startet

Am heutigen Montag startet die Stiftung Weltbevölkerung die Online-Wahlkampagne "Nullkommasieben". Damit soll öffentlicher Druck auf die Bundesregierung ausgeübt werden, ihre internationale Zusage einzuhalten, bis zum Jahr 2015 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen. In den neuen Koalitionsvertrag sollen konkrete Schritte zur Zielerreichung aufgenommen werden.

Weitere Informationen:

Zusammenfassung der Umfrageergebnisse
https://www.weltbevoelkerung.de/fileadmin/user_upload/Nullkommasieben/Umfrage_Entwicklungszusammenarbeit_Stiftung_Weltbevoelkerung.pdf

Kampagnenseite: www.nullkommasieben.de

*

Quelle:
DSW - Pressemitteilung vom 26.08.2013
Herausgeber: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)
Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover
Telefon: 0511/943 73-31, Telefax: 0511/943 73-73
E-Mail: ute.stallmeister@dsw-hannover.de
Internet: www.weltbevoelkerung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2013